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Protest gegen Rechtsradikale - Linke übertönen Nazis

Lautstark, aber friedlich, endete Freitagabend das Aufeinandertreffen von Rechtsradikalen und Demokraten am Sonnenplatz, gleich neben der Möllerbrücke.

Um 18.30 Uhr hatte sich dort eine 30-köpfige Gruppe von – zumeist jugendlichen – Neonazis postiert. Die Kundgebung richtete sich gegen das Verbot des für den 5. September geplanten Aufmarsches der Rechten. Bei der Polizei war die Versammlung angemeldet.

Am Rande des Sonnenplatzes verfolgten etwa 70 Schaulustige das Geschehen. Zu einigen Anwohnern gesellten sich Abordnungen der Jusos und der Falken. Diese hatten Müllsäcke mitgebracht, „um den Dreck, den die Rechten hier verteilen, gleich wieder einzusammeln”, wie der SPD-Bundestagsabgeordnete Marco Bülow mit Blick auf Flugblätter sagte.

Eltern aus der Nachbarschaft beklagten sich darüber, dass die massiv angerückten Polizeikräfte nicht einschritten, als Passanten von Nazis fotografiert wurden. „Hier stehen Mütter mit Kindern. Die muss man doch schützen”, sagte eine junge Frau.

Die Situation wurde unübersichtlicher, als die „Revolutionäre Jugend” erschien und gleich eine Gegendemonstration anmeldete. Minuten später bog das Wahlkampfmobil der Linken um die Ecke. „Völker, hört die Signale!” dröhnte per Lautsprecher über den Platz. Nichts drang mehr durch von den Rechten, deren Musik und Parolen in Pfiffen und Buh-Rufen untergingen. „Nazis raus!”

Und Wahlkämpfer rein. Nach Helmut Manz (Linke) traf kurz vor Demo-Schluss auch noch SPD-OB-Kandidat Ullrich Sierau am Sonnenplatz ein – verständigt über eine Telefonkette. „Wir zeigen, dass wir gut vorbereitet sind auf die”, sagte er.

Quelle: WR vom 28.08.09

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