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"Nachtspeicherrebellen" greifen DEW21 an

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Sie nennen sich "Nachtspeicherrebellen", und wenn man Ingo Vaters Zorn spürt, dann merkt man, der Name kommt nicht von ungefähr. ...

... Der 63-Jährige ist Sprecher jener, die sich von DEW21 über den Tisch gezogen fühlen - weil sie für den Verbrauch ihrer Nachtstromheizungen höhere Preissteigerungen akzeptieren müssen als die Benutzer anderer Heizungen. Inzwischen hat er sogar Angela Merkel eingeschaltet. "Das Maß ist voll, ich wehre mich", so weit war er Ende 2007. Seitdem hätten sich etwa 200 der etwa 20 000 Dortmunder Nachtstromkunden den Rebellen angeschlossen, von denen viele DEW kurzerhand die Rechnungen regelmäßig kürzen.

Hintergrund: Im Gegensatz zum Normalstrom-Kunden, der in den letzten sieben Jahren eine Erhöhung von 48 % akzeptieren musste, wurden jene, die ihre Wohnungen bzw. Häuser mit Nachtstrom versorgen, von einem Plus von 131 % geschröpft. Er zahle inzwischen 370 Euro im Monat. "Wir fühlen uns abgezockt, weil wir ja noch nicht mal eine Chance haben, den Anbieter zu wechseln", meint er - weil kein anderer mehr Nachtstrom anbiete. Die Nachtspeicherrebellen verlangen nun von DEW21 die Offenlegung der Kalkulation.

Ein anderer Teil ihres Unmuts richtet sich dagegen, dass Energieversorger nicht nur vor 30 sondern, sagt Ingo Vater, noch bis vor zwei Jahren für Nachtstrom warben.

"Damals gab's nichts Besseres", wettert er, "da kann man uns doch jetzt nicht den Vorwurf machen, wir seien die schlimmsten Luftverschmutzer." Weil eben bei der Verstromung von Kohle enorm viel CO 2 anfiele. Deshalb sei man nämlich seit eineinhalb Jahren auf der Abschussliste. Also: "Nix als drauf auf die Preise." Um den Umstieg auf andere Heizsysteme zu "erleichtern".

Womit Vater bei Punkt 3 wäre. Rund 45 000 Euro würde ihn eine Komplettumrüstung kosten und man bekäme allenfalls Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau mit niedrigen Zinsen. Problem: "Wir haben viele Ältere unter uns, der die Bank gar keinen Kredit mehr gibt."

Nun also hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel Rebellenpost bekommen. Man wünsche sich u.a. "eine faire Behandlung, das heißt kein Verbot der Nachtstromheizungen, ausreichende Finanzierungs- und Zuschusshilfen bei der Umstellung der Heizungsanlagen, Rücknahme der in den letzten Jahren zu hohen Preisaufschläge für Nachtstrom, Senkung der Steuern und öffentlichen Abgaben auf den Strompreis." Eine Antwort gab es darauf noch nicht.

Dafür aber hat sich die Dortmunder CDU schon mal gemeldet. Den Nutzern von Nachtstromheizungen, so der Sprecher des Arbeitskreises ",Energie und Umwelt", Dr. Helmut Eiteneyer, würde übel mitgespielt. Nach dem Verursacherprinzip sei die Preisentwicklung eine absolut ungerechtfertigte Belastung für die Wohnungs- und Hauseigentümer. Und auch Reiner Priggen von den Landesgrünen betonte, dass es immer nur um ein freiwilliges Angebot zur Umstellung gehen dürfe - und nie um ein Verbot.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 26.02.08

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