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Taschenspielertrick der WAZ zugunsten der DEW

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Am 25.03.2008 erschien in der Online-Ausgabe der WAZ ein Artikel zum Thema Energiesperren in Dortmund durch die DEW. Laut dieses Artikels gab es im Jahre 2007 bei etwa 6000 Haushalten in Dortmund eine Sperrung der Strom-, Gas- oder Wasserversorgung durch die DEW, davon etwa 4500 Sperrungen der Stromversorgung. Im WAZ-Artikel wird versucht, die Zahl der jährlichen Sperrungen in Dortmunder Haushalten mit denen in NRW und in Duisburg zu vergleichen. Dabei soll herauskommen, dass in Dortmund seltener zum Zwangsmittel der Sperrungen gegriffen wird als andernorts.

Der Versuch ging daneben.

Es wird behauptet, die 6000 Sperrungen in Dortmund beträfen knapp ein Prozent der Haushalte. - Tatsächlich sind es zwei bis 2,2 Prozent der Dortmunder Haushalte, wenn man als Bezugsgröße etwa 290.000 Haushalte in Dortmund zugrunde legt (und zudem bedenkt, dass Stromsperren überwiegend DEW-Stromkunden treffen und nicht die Kunden anderer Stromanbieter. Der Marktanteil der DEW beim Haushaltsstrom liegt bei etwa 90 Prozent). In NRW seien mit 59.000 Sperrungen etwa zwei Prozent der Haushalte betroffen. - Da es in NRW etwa 9 Mio Haushalte gibt, entsprechen die 59.000 Sperrungen jedoch nur einem Prozentsatz von etwa 0,66. Nur die Zahlen für Duisburg sind halbwegs korrekt: In Duisburg habe es im Jahre 2007 etwa 8300 Sperrungen (der WDR berichtete von 8000) gegeben, das seien etwa 3,5 Prozent aller Haushalte. - Tatsächlich sind bei etwa 244.000 Haushalten in Duisburg etwa 3,3 bis 3,4 Prozent aller Haushalte betroffen - eine geringe Abweichung von der WAZ-Berechnung.

Es drängt sich der Verdacht auf, als habe der Autor des WAZ-Artikels die Kategorien "Einwohner" und "Haushalte" verwechselt (dafür spricht die später im Artikel angeführte Zahl von 600.000 Kunden der DEW. Die Hälfte davon ist eher richtig) und alle Berechnungen zugunsten der DEW geschönt. Nach Darlegung des Autors werde in Dortmund seltener gesperrt als im übrigen NRW. Eine solche Darstellung ist falsch.

Es ist zu befürchten, dass sich die DEW in ihrer Unternehmenspropaganda auf diese falschen Berechnungen eines "unabhängigen" Presseorgans beziehen wird. Falsche Berechnungen von Medien, die die DEW in einem günstigen Licht darstellen, werden von der DEW gerne angeführt - in der Hoffnung, dass niemand nachrechnet und diese Augenwischerei verfängt. Das praktizierte die DEW schon mit einer Statistik, die am 5. August 2005 in der FAZ erschien und die Gaspreise der DEW günstiger darstellte als sie waren.

Der WAZ-Artikel

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