Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung Nach Wirbel um Konzert kommt Demo

Nach Wirbel um Konzert kommt Demo

Ursprünglich hatten die Organisatoren eine Musikveranstaltung geplant - ein Konzert mit mehreren Bands, um Solidarität mit den Opfern des rechtsradikalen Angriffs auf die Szenekneipe "Hirsch-Q" zu demonstrieren. Jetzt haben die Verantwortlichen eine Demo auf die Beine gestellt - "Freiräume schaffen - gegen Polizei- und Ordnungsamtswillkür" heißt das Motto am Samstag (8. Juli).

Denn aus dem Konzert, das am 17. Juni im Union-Gewerbehof stattfinden sollte, wurde nichts: Eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung, so die Organisatoren, hätten Polizei und Ordnungsamt kurzfristig alles abgesagt. "Die Räume waren nicht sicher genug, zudem lag keine Schankerlaubnis vor - denn ganz offensichtlich handelte es sich um eine gewerbliche Veranstaltung", erklärt Ordnungsamtsleiter Ortwin Schäfer. "An dem Ort gab es schon öfter Konzerte, das kann nicht der Grund gewesen sein", glaubt Kirsten Janke - (Foto), Sprecherin der Linkspartei, die die Demonstration angemeldet hat. "Es sieht so aus, als ob Polizei und Ordnungsamt alles vermeiden wollen, das die Neonazis provozieren könnte - die Nähe zum Naziladen Donnerschlag war anscheinend ausschlaggebend", sagt Helmut Manz (Die Linke).

Eine Einschätzung, die nicht von der Hand zu weisen ist - schließlich war auch der Staatsschutz der Polizei vor Ort. Nach RN-Informationen hatten die Beamten unter den Besuchern der Veranstaltung auch gewaltbereite Linke ausgemacht - und eine offene Auseinandersetzung mit den Neonazis in der Nachbarschaft befürchtet.

Die Demonstration beginnt um 12 Uhr am Nordausgang des Hauptbahnhofs. Nach Zwischenkundgebungen am Platz von Buffalo und dem Union-Gewerbehof endet der Aufzug mit einem Konzert im Westpark. Die Organisatoren rechnen mit rund 300 Teilnehmern. Mit dem Umzug soll außerdem für die Einrichtung eines Autonomen Zentrums geworben werden. "In einer modernen Großstadt muss alternative Jugendkultur einen Platz haben", findet Janke. Dort möchte die Linkspartei soziale Angebote wie z.B. eine kostenlose Hausaufgabenhilfe installieren. - weg

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 04. Juli 2006

Artikelaktionen