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Dortmund ist Schuldnerhochburg

Zu den Hochburgen der Schuldner gehört Dortmund. Nach Duisburg und Bremen liegt die Stadt im Jahr 2009 auf dem wenig begehrten Rang 3. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten „Schuldneratlas Deutschland 2009“ hervor.

Das einzig Erfreuliche an der jüngsten Erhebung: Trotz der Wirtschaftskrise ist die Schuldnerquote im Vergleich zum Vorjahr um 1,04 Prozentpunkte auf 12,63 Prozent gesunken. Auch bundesweit ist die Quote gegenüber dem Vorjahr von 10,11 auf 9,09 Prozent gefallen. Diese Zahlen gehen aus dem am Mittwoch veröffentlichten „Schuldneratlas Deutschland 2009“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor.

Ernüchternder Ausblick

In den vergangenen fünf Jahren lag die Schuldnerquote in Dortmund im Jahr 2007 mit 14,39 Prozent am höchsten, dieses Jahr mit den 12,63 Prozent am niedrigsten. Doch der Ausblick von Creditreform ist sehr ernüchternd: In den kommenden zwei Jahren sei nicht mit einem weiteren Rückgang der Verbraucherüberschuldung zu rechnen.

Im Gegenteil: Ein merklicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen bis Ende 2010 und stagnierende Realeinkommen dürften die Auslöser für eine neuerliche Überschuldungsentwicklung sein.

Quelle: RN vom 04.11.09

Dortmunder überschuldet - Norden stark betroffen

Der Schuldneratlas liefert für Dortmund ein erschreckendes Ergebnis. Mit einer Schuldnerquote von 12,63 Prozent ein echtes Massenphänomen. Fast jeder achte Dortmunder ist überschuldet. Im Norden sogar jeder vierte.

In der Stadt gibt es zwischen den einzelnen Stadtteilen große Unterschiede: Das zeigt der Schuldneraltas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Danach klafft die soziale Schere immer noch weit auseinander. Vor allem im Norden und Westen Dortmunds können viele Menschen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. So sind in Kirchhörde (Postleitzahl 44229), also im Süden der Stadt, nur 6,91 Prozent der Einwohner überschuldet, während die Quoten im Hafenviertel (PLZ 44147) bei 24,21 Prozent und rund um den Borsigplatz (PLZ 44145) bei 26,95 Prozent liegen.

Arbeitslosigkeit ist der Hauptgrund

Im Vergleich zum Vorjahr sind dennoch weniger Verbraucher in Dortmund überschuldet (minus 1,04 Prozent). Dortmund liegt damit im Bundesdurchschnitt. Für die Überschuldung spiele vor allem die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt eine entscheidende Rolle, erläuterte Hartmut Irmer von Creditreform in einem Gespräch.

Hier sei die Lage in Dortmund noch relativ stabil. So sei im September und Oktober die Zahl der Arbeitslosen zurückgegangen. Außerdem habe der Rückgang bei den Energie- und Lebensmittelpreisen die Verbraucher entlastet.

„Insgesamt ist zu vermuten, dass viele Dortmunder ihre Ausgaben eingeschränkt haben und dadurch weniger von ihnen in die Verschuldung gerutscht sind.“

Quelle: RN vom 05.11.09

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