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Gewalt überschattet Tag der Arbeit

RN am 2.5.: Es hätte ein sommerlich-entspannter 1. Mai sein können. Stattdessen Martinshörner, Rauchsäulen, Steinewerfer, kreisende Hubschrauber. Teile der City, der Innenstadt-Ost und von Körne befanden sich im Ausnahmezustand. Vier Polizisten wurden verletzt, davon einer schwer.

Grund: die Demonstrationen von Rechts und Links. Die Bewohner zwischen Kaiser- und Kronprinzenstraße erlebten das Demonstrations-Geschehen hautnah. In den engen Straßen des Viertels hatte der Veranstalter der Anti-Rechts-Demo "28. 3." gegen elf Uhr seinen Zug offiziell für beendet erklärt.

Daraufhin teilten sich die Marschierer, darunter viele Linksautonome, in ungezählte Grüppchen auf. Sie randalierten, warfen Container um, zündeten Mülltonnen an. Höhepunkt: Am ehemaligen Güterbahnhof Süd, direkt neben dem Großmarkt, blockierten sie Gleise der S-Bahn und zündeten Holzhaufen auf den Schienen an.

Resultat 1: Verschiedene Bahnstrecken blieben für eine Stunde, die S 4 sogar noch länger gesperrt.

Resultat 2: Wegen der Gleisblockade saßen rund 700 Neonazis in der S-Bahn in Dorstfeld fest. Gegen 13 Uhr machten sie sich schließlich zu Fuß von Dorstfeld auf. Dabei versuchte eine kleine Gruppe, die Polizeibegleitung abzuschütteln. An der Rheinischen Straße/Ecke Heinrichstraße kesselte die Polizei die Rechten schließlich ein.

Zwischenzeitlich randalierten linke Gegendemonstranten weiter. Sie zogen vom Osten bis in die City, warfen Scheiben ein und Mülltonnen um, etc. Um ein Aufeinandertreffen der beiden verfeindeten Lager zu verhindern, karrte die Polizei die eingekesselten Neonazis mit Bussen der Stadtwerke Richtung Wambel.

100 Festnahmen

Der rechte Aufmarsch hatte sich zu diesem Zeitpunkt - Stunden später als geplant - mit zunächst nur 250 Teilnehmern durch ein von der Polizei abgeriegeltes und gespenstisch stilles Körne in Bewegung gesetzt. Auf dem Mehrzweckplatz in Wambel versammelten sich dann insgesamt 950 Rechte. Immer wieder gelang es aber auch hier, Gegendemonstranten sich unter die verbliebenen Einwohner am Straßenrand zu mischen.

Bis zum Abend gab es 100 vorläufige Festnahmen.

Die Feuerwehr musste "8 bis 10 Mal", so ein Sprecher, zu Löscheinsätzen innerhalb der Krawalle ausrücken.

Bei einer Pressekonferenz am Abend resümierte Polizeipräsident Hans Schulze; die Polizei habe den Einsatz "erfolgreich bewältigt". - Von den Demonstrationen berichten Andreas Wegener, Jörg Heckenkamp und Oliver Volmerich -

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