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Dortmund bleibt gegen Naziaufmärsche wehrhaft

Stellungnahme der WASG-Dortmund zur antifaschistischen Demonstration am 1. Mai

Rund 2000 Demonstranten protestierten bei einer friedlichen Demonstration in Dortmund gegen den Aufmarsch der NPD und anderer Naziorganisationen. Die Demoroute verlief vom Hauptbahnhof über den Wall bis zur Funkenburg in der östlichen Innenstadt. Bei einer Auftaktkundgebung vor der Katharinentreppe sprach unter anderem die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag Ulla Jelpke. Ebenfalls auf der Demonstration anwesend waren Thies Gleis vom Bundesvorstand der WASG, die Landessprecherin der WASG Katharina Schwabedissen und die Dortmunder Kreissprecher der WASG Petra Schütte und Utz Kowalewski. Der Anmelder der Demo, Helmut Manz von der PDS-Dortmund, beendete die Demonstration wie vorgesehen an der Funkenburg.


Konflikt zwischen Antifas und Polizei nach dem Ende der offiziellen Demonstration

Der Demonstrationszug hat sich nach dem Ende der offiziellen Demonstration aufgrund der räumlichen Enge am Endpunkt der Demo nicht sofort aufgelöst, sondern zog entlang der Absperrungen der Polizei Richtung Süden bis zur S-Bahnstrecke der S4. Im Demozug wurde zu dieser Zeit durch Telefonate bekannt, dass die Dortmunder Naziszene sich nahe des Naziladens Donnerschlag in Dortmund-Dorstfeld versammelt hatte, um mit der S-Bahn zur faschistischen Kundgebung der von außen angereisten Nazis in Dortmund-Körne zu fahren. Diese Gelegenheit die Dortmunder Nazis von ihren Gesinnungsgenossen zu isolieren wollte sich die Antifa offenbar nicht entgehen lassen und einzelne Aktivisten legten auf den Gleisen der S-Bahnlinie Feuer, während andere Demonstranten sie mit einer Menschenkette vor dem Bahndamm vor einem Zugriff der Polizei vorübergehend schützten. Nach einer Zeit der Desorientierung drängten die Einsatzbeamten schließlich die Menschenkette zurück und es gelang einzelnen Polizisten ebenfalls auf die Gleise zu kommen. Daraufhin beendeten die Antifas ihre Bemühungen auf den Gleisen, nachdem sie offensichtlich erfolgreich waren, denn der S-Bahnverkehr auf der Linie S4 konnte danach nicht mehr aufrechterhalten werden. Als sich in der Folge noch einmal Menschenketten der linken überwiegend jugendlichen Demonstranten und Polizeiketten gegenüberstanden griffen an dieser Stelle die zur WASG gehörenden Demonstranten ein, setzten sich friedlich zwischen die sich gegenüber stehenden Reihen von Polizei und Antifa und führten eine lautstarke Diskussion über den gelungenen Auftritt des Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft auf dem letzten Landesparteitag der WASG. Die Folge war eine Deeskalation der Gesamtsituation, eine Beruhigung der Gemüter der Polizisten und ein friedlicher Abzug der Demonstranten in Richtung Innenstadt.

Polizeikessel auf der Kronprinzenstrasse

Ganz ungeschoren wollte die Polizei die Antifas dann offenbar doch nicht davon kommen lassen und hat ohne vorherige weitere Provokation einen Teil des Demozuges abgespalten und für ca. eine halbe Stunde eingekesselt. Aufgelöst wurde der Kessel nachdem mehrere Male die Aufforderung an minderjährige Demonstranten erging den Kessel zu verlassen und dieser Aufforderung nicht in größerem Umfange nachgekommen wurde. Außerdem kamen einige Antifaschisten auf die Idee sich an einem Kiosk, der sich zufällig innerhalb der Absperrungen befand mit alkoholischen Getränken zu versorgen. Da die Polizei kein Interesse haben konnte, dass ihr Kessel in einer Party endet, wurde er schließlich aufgelöst. Entsprechend war bei dieser Aktion weder bei den Demonstranten, noch bei der Polizei eine aggressive Stimmung zu spüren.

Auf dem weiteren Weg in die Dortmunder Innenstadt löste sich der Demonstrationszug dann allmählich auf, während einzelne Gruppen auf eigene Faust versuchten zu den Dorstfelder Nazis vorzustoßen und dort eine weitere Blockade zu versuchen. Ziel der Antifas war also offensichtlich nicht, den größeren Naziaufmarsch im Osten zu stoppen, der ja von der Polizei großräumig von der Öffentlichkeit abgeriegelt wurde, sondern zu versuchen den Dortmunder Nazis auch weiterhin das Gefühl der völligen gesellschaftlichen Isolation zu vermitteln, das für ihre politischen Anschauungen zweifellos zutreffend ist.

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