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Sozialamts-Etat am Tropf der Wirtschaftskrise

Dortmund: Geschäftsbericht weist Leistungen 2008 aus - Amtsleiter und Dezernent besorgt

Das Sozialamt – unendliche Weiten. Erstmals führt ein Geschäftsbericht durch das Universum von Aufgaben, Zuständigkeiten und Leistungen, die die Behörde im Jahre 2008 aufarbeitete. Gestern wurde das 100-seitige Vierfarbwerk vorgestellt. Es zeigt die Möglichkeiten des Amtes – und dessen Grenzen.

Denn der mit bunten, Familienalbum-tauglichen Fotos bestückte Band hält zwar das bisherige Leistungsspektrum fest, wird aber von der Wirklichkeit überholt. Stichwort: Wirtschafts- und Finanzkrise. Die drückt wie ein Betonklotz auf den Etat der Behörde.

Fakten: Rund 800 Mitarbeiter – 500 in der Hauptverwaltung, 300 im JobCenter Arge – sind an insgesamt 19 Standorten im Dienst, um stadtweit 18 500 Menschen zu betreuen. 1350 Beschäftigungsmaßnahmen wurden 2008 vermittelt.

360 Millionen Euro pro Jahr gibt das Sozialamt aus. Das Geld unterstützt kranke, behinderte und einkommensschwache Dortmunder beim Leben in der Gemeinschaft. Keine freiwilligen Gaben sind das. Das Gesetzt ordnet sie an. Die so genannten Transferleistungen machen inzwischen den größten Anteil aus. Allein sie verschlingen 300 Millionen Euro.

180 Millionen fließen für rund 80 000 Dortmunder ALG II-Empfänger. Das Amt zahlt ihnen die Kosten für Unterkunft, Miete und Heizung. Den Hartz-IV-Regelsatz steuert der Bund bei.

Für rund 10 000 Menschen, die nach dem 12. Sozialgesetzbuch unterstützt werden, übernimmt das Amt Wohnungskosten und Regelsatz. Kosten allein hierfür: 52,5 Millionen Euro.

Das alles galt für 2008. Künftig ticken Forderungen, die bisher niemand auf der Rechnung hatte, gestand gestern Sozialamtsleiter Peter Bartow. „Bei den Kurzarbeitern sind wir schon von 0 auf 10 000 gegangen. Wieviel die kosten werden, können wir noch gar nicht einschätzen.” 12 000 sollen bis zum Jahresende in Kurzarbeit sein. „Wenn die nächstes Jahr arbeitslos werden, haben wir ein Problem. Und wenn dann noch die Gewerbeeinnahmen wegbrechen, dann wird es richtig knapp”, stöhnt Bartow schon jetzt mit Blick auf kommende Etats. „Das ist mein Reden”, ergänzte gestern Sozialdezernent Siegfried Pogadl.

Quelle: WR vom 20.07.09

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