OB: "Wir müssen es gemeinsam packen"

,,Wir wissen wie es geht: Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln und es gemeinsam packen", rief Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer die Menschen auf.

Langemeyer war es auch, der im November vergangenen Jahres den Sozialstrukturatlas und den Aktionsplan "Soziale Stadt" vorgestellt hatte. Gestern nun erklärte er in seiner Eröffnungsrede des Sozialen Forums, dass damit lediglich das Problem beschrieben sei. Jetzt müsse man gemeinsam Lösungen finden.

Der OB lieferte Zahlen und Fakten, die er als "skandalös" bezeichnete. 90 000 Dortmunder sind auf staatliche Leistungen angewiesen. Das seien 16 Prozent der Gesamtbevölkerung. Kinder unter 15 Jahren seien davon zu 27 Prozent betroffen. "Doch um diese Kinder aus der Armut zu holen, müssen die Eltern gute Arbeit haben", forderte Langemeyer. Und das sei leider häufig nicht der Fall: 23 Prozent der Menschen arbeiteten hart, könnten dennoch nicht davon leben und bezögen Leistungen der Arge. Auch das sei ein Skandal. Mindestlöhne, Kinderzuschläge, Wohngeld - lauteten die Lösungsvorschläge.

Bildungsarmut darf nicht vererbt werden

Bildung bezeichnete der OB als wichtigste Voraussetzung für den Weg aus der Armut. Sein Appell: "Bildungsarmut darf nicht vererbt werden." Daher werde man in Bildung investieren. Langemeyer kündigte an, dass sich Dortmund als Stadt auch in die Qualität der Bildung, der Lehre einmischen werde: "Es kommt nicht allein auf ein schönes Gebäude an."

Guntram Schneider, DGB-Landesvorsitzender, lobte Dortmund für seinen Sozialstrukturatlas, "ein guter Leitfaden für die kommunale Arbeit". Er kritisierte, dass trotz guter Konjunkturlage immer mehr Menschen als Leiharbeiter ohne soziale Standards beschäftigt würden. Ein menschenwürdiges Leben bliebe damit vielen verschlossen.

Ausführlicher Bericht über das Forum und seine Ergebnisse folgt

Quelle: Westfälische Rundschau vom 21.02.08