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Lufthansa und Flughafen Do: Auf Kollisionskurs

Echte Freunde werden die Lufthansa und die Flughafenbetreiber so schnell wohl nicht mehr, dafür reitet die Kranich-Airline zu häufig Attacken gegen die "Startbahn Ruhrgebiet". Vor allem wegen seiner "Steuersubventionen für billige Flugtickets" ist der Flughafen Lufthansa ein Dorn im Auge.

Im jüngsten Politikbrief von Deutschlands größter Fluggesellschaft wird der Airport nun erneut an den Pranger gestellt. Unter dem Motto "Hier werden Steuergelder vergraben" heißt es: "Die Kunden der Dortmunder Stadtwerke zahlen auch 2005 wieder den Hauptanteil des hochdefizitären Flughafens." Über 26 Mio. Euro betrage der Jahresverlust der im Besitz der Stadt und der Stadtwerke befindlichen Flughafengesellschaft nachdem diese 2004 bereits 29 Mio. Euro verschlungen habe. "Obwohl die Passagierzahl deutlich gesteigert wurde", so Lufthansa weiter, "konnten dadurch keine neuen Erlöse erzielt werden. Besonders absurd: Während die öffentlichen Haushalte im Ruhrgebiet kaum ihre eigentlichen Aufgaben meistern können, spielen die Verluste des Flughafens offenbar keine Rolle " sehr zum Vorteil von easyJet."

Ziemlich harter Tobak. Lufthansa-Sprecher Frank Püttmann legte in einem Gespräch gegenüber unserer Zeitung sogar noch einen drauf. Die Flughafenbetreiber hätten noch kein Geschäftsmodell gefunden, das Aussicht auf Erfolg habe, beanstandete er. Die Lufthansa fliegt von Dortmund aus nur noch nach München. Nach den Worten von Püttmann handele es sich dabei um eine "Sorgenstrecke". Die Passagierzahlen lägen hinter den Erwartungen.

Auch die NRW-Grünen haben sich auf den Flughafen eingeschossen. Der Sprecher für Luftverkehrspolitik Horst Becker fordert in einem Antrag das Ende "der volkswirtschaftlich unsinnigen Subventionierung von NRW-Regionalflughäfen." Ein abschreckendes Beispiel sei der Flughafen Dortmund. Der habe in den letzten Jahren trotz steigender Fluggastzahlen über 100 Mio. Euro Verlust gemacht, so Becker. "Zahlen mussten dies die Kunden der Stadtwerke mit ihren Strom-, Gas- und Wasserrechnungen." Eine solche Verschwendung öffentlicher Mittel sei auf Dauer nicht tragbar.

"Hier wird ein völlig falsches Bild gezeichnet", äußerte sich Flughafensprecher Oliver Kurtz. "Jeder weiß, dass "unsere Verluste aus dem Neubau vor fünf Jahren stammen, der nötig war, weil das alte Terminal aus allen Nähten platzte. Damals flog auch eine Lufthansa schon hier " und dann mutet es schon komisch an, dass unsere Verluste die Lufthansa erst stören, seit in Dortmund Konkurrenz wie easyJet fliegt." - ar

Quelle: RN vom 19. Januar 2006

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