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Kitas und Kindergärten: Die nächste Streikwelle droht

Der Streik der Erzieherinnen geht in die nächste Runde: Wie gestern sollen auch heute alle 108 städtischen Kitas und Kindergärten geschlossen bleiben. Wenn es nach Verdi geht, werden die rund 1400 Beschäftigten in der nächsten Woche den Druck erhöhen. Die Eltern von über 8000 Kindern, die von der Stadt betreut werden, sollten sich für die nächste Streikwelle schon mal einen „Plan B” zurechtlegen.

Nach dem ersten Streiktag in der vergangenen Woche sind alle kommunalen Kindertagesreinrichtungen in dieser Woche an zwei Tagen geschlossen. In der nächsten Woche soll der Streik ausgedehnt werden, wenn bis dahin keine Reaktion der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) aus Frankfurt oder zumindest ein Signal aus dem OB-Büro kommen, so Verdi-Geschäftsführer Michael Bürger. Personell sei das Maximum an Streikenden praktisch erreicht. Als Stellschraube bleibt: die zeitliche Ausdehnung des Streiks.

Trotz Sympathie mit den Erzieherinnen und deren Forderungen nach mehr Gesundheitsschutz und Geld werden vor allem berufstätige Eltern nicht amüsiert sein. Denn: Für über 8000 Kinder stehen gerade 90 Notfall-Plätze in drei Bereitschaftsgruppen (Langestraße, Osulfsstraße im Westen, Oesterstraße im Norden) zur Verfügung. Nach Startschwierigkeiten würden die Plätze nun nachgefragt, seien aber schwer zu bekommen. Zum einen, weil die Hotline - 50 26634 - oft überlastet sei. Zum anderen, „weil die Auswahlkriterien zu hoch sind”, kritisiert Anke Bohlander, Sprecherin des Stadtelternrates Fabido. Tatsächlich, sagt Wilhelm Klein, Leiter der Kita Langestraße könne man nur bei „akuten und unabwendbaren Notfällen” helfen. Bei drohender Arbeitslosigkeit, Kindswohlgefährdung oder Eltern, die selbst noch zur Schule gehen. Etliche Eltern kritisierten zudem zu kurzfristige Ankündigungen, dass „ihre” Kita zubleibt. Zudem, holt Bohlander aus, „hätten wir gern Bereitschaftsgruppen in allen zwölf Stadtbezirken eingerichtet”, Fabido hätte das unterstützt - nicht aber Verdi.

Bei Verdi wartet man derweil auf Reaktionen der kommunalen Arbeitgeberverbände, damit die Gespräche über einen Tarifvertrag starten und der Streik ausgesetzt werden könnte. „Wir sind gesprächsbereit”, so Bürger, „wir werden versuchen, mit OB Langemeyer zu sprechen.” Wenn der signalisiere, dass er mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden sprechen werde, wäre das ein erster Erfolg. Bisher verweigere die VKA die Aufnahme von Verhandlungen.

Quelle: WR vom 18.05.09


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