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"Keine Macht der rechten Szene"

"Nazis raus!" Die Botschaft ist deutlich. Die Reaktion des Helene-Lange-Gymnasiums auch. Nachdem der "Nationale Widerstand" vor dem Schulzentrum Am Hombruchsfeld Flugblätter verteilt und einen Container in Brand gesteckt hatte, setzten die Schüler sofort ein Zeichen.

Eine Ausstellung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) informiert seit gestern bis zum 7. März Schüler und Lehrer über den Neofaschismus. "Wir haben uns aus aktuellem Anlass dazu entschieden, die Ausstellung in unserer Schule zu zeigen und sofort am Montag grünes Licht von der Schulleitung bekommen", so eine der Organisatorinnen.

Nachdem sich die Situation am Gymnasium am Dienstag durch Schmierereien am Gebäude zugespitzt hatte (wir berichteten), wollte die Schülervertretung nicht tatenlos zusehen und schon gar nicht dazu schweigen. Aus Angst vor Übergriffen möchte aber niemand seinen Namen sagen. "Wir treten geschlossen als Gruppe auf."

Gegenflugblätter

Der Kampf gegen Flyer der rechten Szene hatte aber schon in der letzten Woche begonnen: Im Sowi-Unterricht wurde das Thema sofort am Donnerstagmorgen auf den Tisch gebracht und ein Gegenflugblatt entworfen. "Das wurde am Dienstag nochmal aktualisiert, damit alle Schüler auf dem neusten Stand sind". - "Wir wollen inhaltlich und nicht mit Aktionismus reagieren", erläutert eine Jugendliche. Mit ihrer Aktion hätten die Neonazis aber schon selbst gezeigt, dass sie keine "Saubermänner" sind.

Ideologie

Die Ausstellung behandelt Neofaschismus als ein "politisches Lager", analysiert die Ideologie, gibt einen geschichtlichen Überblick und durchleuchtet Zusammenhänge und Hintergründe, ohne die der Rechtsextremismus gar nicht zu verstehen ist. Rechtsextremismus - ein Phänomen, das - kritisiert die Schülervertretung - im Unterricht ohnehin viel zu kurz komme. "Vor der Flugblattaktion war Rassismus bei uns nie ein Thema. Jetzt ist es eins", sagt ein Schüler.

Bereits am ersten Tag herrscht besonders in den Pausen reger Betrieb vor den 29 Tafeln, die auch im Rahmen des Unterrichts, ergänzt durch Materialien der VNN, genutzt werden können.

Weitere Aktionen gegen den Rechtsextremismus sind schon in Planung. So soll es Infoveranstaltungen mit dem "Bündnis gegen Rechts" und mit Zeitzeugen aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus geben. Denn, so die Schüler, "die rechte Bewegung darf nicht an Macht gewinnen."

www.vvn-bda.de

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 27.02.08

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