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Kein Sozialticket für Fluggesellschaften

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Dortmund: Grüne fordern grundlegende Diskussion, was die Stadt künftig noch finanzieren soll

"Wir finanzieren lieber ein Sozialticket für Menschen als ein Sozialticket für Fluggesellschaften" -- sagt Ingrid Reuter, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat.

Aus Sicht der Grünen ist eine grundlegende Diskussion darüber nötig, was man in der Stadt mittel- und langfristig noch finanzieren will und was nicht. So müsse man die Zukunft des Flughafens im Gesamtzusammenhang mit anderen Notwendigkeiten in der Stadt und ihrer Finanzierung sehen. Wer vom Flughafen rede, dürfe vom Klinikum und vom Sozialticket nicht schweigen, meint auch die Sprecherin des Grünen Kreisverbandes, Hilke Schwingler.

Beim Klinikum würden bekanntlich viele Millionen Euro benötigt, um es wieder auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Während sich die Stadt über die Stadtwerke einen hoch subventionierten Flughafen leiste, werde gleichzeitig öffentlich darüber nachgedacht, den Preis für das 15 € teure Sozialticket zu erhöhen oder es ganz abzuschaffen, obwohl das Ticket mittlerweile mehr als 22.000 von Armut betroffenen Menschen die tägliche Mobilität sichere.

Im Gegensatz zum Klinikum und zum Sozialticket habe der Flughafen nichts mit Daseinsvorsorge zu tun, so Schwingler: "Wer sich den Flughafen trotzdem und trotz der großen jährlichen finanziellen Belastungen erlaubt , darf nicht gleichzeitig Klinikum und Sozialticket zur Disposition stellen. Oder andersherum: Wer für das Klinikum und Sozialticket schwarze Zahlen fordert, der muss dasselbe auch beim Flughafen tun."

Der unterschiedliche Grad der Subventionierung zeige sich auch in nackten Zahlen , so die Grünen. Während in Bussen und Bahnen bei 130 Mio. Fahrgästen der Defizitausgleich pro Fahrt 48 Cent betrage, seien es am Flughafen 9,48 € die von den Stadtwerken für jeden Einzelnen der 2,1 Mio. Fluggäste obendrauf gelegt werden müssten.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 19.07.08

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