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Jugendhilfe bleibt der Dauerbrenner

Das Wohl der Kinder zu garantieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben der Stadt. Das Thema Jugendhilfedienste eine der größten Baustellen. Ein Dauerbrenner, der zum Wahlkampfthema wird.

Noch vor dem gestrigen Jugendausschuss ließ die CDU die Alarmsirenen heulen und geißelte die Arbeit der Verwaltung als „skandalös”. Zwei Jahre nach den Überlastungsanzeigen der Jugendhilfedienstmitarbeiter, Demos vor dem Rathaus und zunehmenden Fällen von Kindswohlgefährdung werde noch immer an der Umsetzung der Verbesserungsvorschläge gearbeitet.

Erst gestern im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses wurde eine elektronische Akte vorgestellt, die das Fallmanagement erleichtern soll. Die CDU schreibt der Stadt ein Armutszeugnis aus: Zu langsam. Zu umständlich. Zu sehr auf andere Dinge konzentriert (Kulturhauptstadt 2010). Für die CDU sei das „völlig unverständlich”. Der „Fall Mengede”, als Mädchen ihrem Vater beim Sterben zusehen mussten, dürfe sich nie wiederholen. Zumindest in diesem Punkt stimmt Jugenddezernentin Waltraud Bonekamp zu. Sie wehrt sich aber gegen Pauschalkritik. Man habe 20 Stellen im Jugendhilfedienst geschaffen, acht im Pflegekinderdienst - alle besetzt. Fünf Projekte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen liefen. „Ab und zu bekomme ich mal eine Überlastungsanzeige auf meinen Tisch, der gehen wir sofort nach und versuchen, Abhilfe zu schaffen”, sagt sie. Die Personalsituation unter den rund 100 Mitarbeitern sei „entspannt”. Kopfschütteln bei Verdi und beim Personalrat. „Die Probleme sind noch lange nicht aus der Welt”, sagt Personalratsvorsitzender Pit Meyer. Man habe sich 60 neue Mitarbeiter gewünscht - und die Hälfte bekommen: „Damit können wir gerade so die notwendigsten Dienste aufrecht erhalten.” Noch immer liefen Überlastungsanzeigen bei Verdi auf, manchmal bis zu drei in der Woche.

Wenn es um das Kindswohl geht, werde es nicht besser in Dortmund. Die Zahl der Fälle nehme zu, die familiären Probleme würden heftiger. Eine echte Verbesserung stehe noch aus, sagen Insider.

Quelle: WR vom 18.03.09


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