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Grüne sauer: Sozialticket wird teurer

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Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So wird es auch beim Sozialticket werden. Womit sich Mario Krüger, Chef der Ratsgrünen und einer der Initiatoren, nicht abfinden mag. Müssen die Grünen doch um ihren politischen Profit bangen

"Wir gehen davon aus, dass der Verkauf des Sozialtickets zum 31. Januar 2010 eingestellt wird", spricht CDU-Fraktions-Chef Frank Hengstenberg - er hatte das 15-Euro-Ticket für Arme von Anfang an für nicht finanzierbar gehalten - von einer "rot-grünen Rolle rückwärts".

Doch: Der politische Knalleffekt kommt - laut Sozialdezernent Siegfried Pogadl (SPD) - schon viel früher. Mario Krüger, Fraktionssprecher der Grünen, hat das sofort geschnallt und hält vorsorglich schon mal dagegen.

Wie berichtet, hatte Pogadl den Stadtwerken schriftlich mitgeteilt, wie er mit Nutzern des Sozialtickets umzugehen gedenkt, die ihre billige Monatskarte im Jahres-Abo verlängert haben wollen. Wer sich bis Ende Januar 2008 für ein Sozialticket entschieden hatte - da waren es erst ewa 5 000, zurzeit sind es etwa 23 000, bekommt ein weiteres Jahres-Abo bis Ende Januar 2010 zu den bekannten Konditionen.

Wer aber erst später ein- oder umstieg, kann zwar ein neues Jahres-Abo kaufen - allerdings mit einer Monatskarte, die ab Februar 2010 den regulären Preis, also knapp 50 Euro, kostet. Das könnte, so ahnen die Grünen schon, den ein oder anderen Sozialticketnutzer dazu bewegen, von einer Verlängerung seines Abonnements abzusehen.

"Bis zum 31. Januar 2010 muss die uneingeschränkte Nutzung des Sozialtickets für 15 Euro ohne weitere Probleme und Nachteile möglich sein", fordert Mario Krüger eine Abkehr vom VRR-Prinzip des Abos für volle zwölf Monate. Vor allem jenen, die das Sozialticket erst relativ spät gekauf haben, dürfe kein Nachteil entstehen. "In den Anträgen fürs Sozialticket ist ausdrücklich festgehalten, dass die persönlichen Abos automatisch mit dem Auslaufen des Vertrages zwischen der Stadt Dortmund und der DSW 21 enden", sieht Krüger das Recht auf seiner Seite. "Nur auf schriftlichen Wunsch des Kunden wird das Ticket nach dem 31. Januar 2010 zum Normalpreis weitergeführt."

Die Grünen befürchten, dass der Hinweis auf einen höheren Preis ab Februar 2010 "einzig dazu dienen soll, Betroffene von der weiteren Nutzung des Sozialtickets abzuhalten und damit die Zahl der Ticket-InhaberInnen bereits im kommenden Jahr drastisch zu senken."

Quelle: WAZ vom 10.12.08

 

"CDU beerdigt das Sozialticket"

SPD kritisiert VRR-Entscheidung: Die CDU hat im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gegen die Stimmen der SPD die preisgünstigen Sozialtickets unmöglich gemacht.

Zwar können bestehende Sozialtickets für einen Übergangszeitraum von etwa einem Jahr weitergeführt werden. Danach sind aber keine preiswerten Tickets mehr möglich. Mit einem "unredlichen Trick" habe die CDU Sozialtickets im VRR-Gebiet unmöglich gemacht, kritisiert die SPD. Denn bisher konnten die Städte den niedrigen Preis für das Ticket durch die Inanspruchnahme des sogenannten "Großkundenver-triebsmodells" ermöglichen. Die Stadt hat die Provision genutzt, um das Sozialticket zu einem äußerst niedrigen Preis anzubieten. Die CDU hat im VRR-Verwaltungsrat dieses Modell abgeschafft. "Mit ihrem Beschluss offenbart die CDU ihr wahres Gesicht als unsoziale und menschenverachtende Partei. Sie scheut sich nicht, den Geringverdienern und dem gesamten öffentlichen Personnahverkehr einen immensen Schaden zuzufügen," so Ernst Prüsse, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der VRR-Verbandsversammlung.

Quelle: WR vom 10.12.08

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