Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Kommunale Politik / Parteien Ein Jahr Sozialticket

Ein Jahr Sozialticket

— abgelegt unter:

Pressemitteilung der GRÜNEN im Rat und dazu ein Leserbrief von Wolfgang Richter Ratsmitglied für "Linkes Bündnis Dortmund – Parteilose Linke, DKP und SDAJ"

die Grünen:

Das Sozialticket wird ein Jahr alt!

Das Dortmunder Sozialticket zur verbilligten Nutzung von Bussen und Bahnen wird an diesem Wochenende ein Jahr alt. Für die GRÜNEN im Rat ein Geburtstag, den es zu würdigen gilt. Das bestätigen auch die neusten, den GRÜNEN vorliegenden Zahlen zur Fahrten- und Einnahmeentwicklung.

Mario Krüger, Fraktionssprecher und OB-Kandidat der GRÜNEN:

Bis Ende November wurden im Verkehrsverbund Rhein Ruhr insgesamt 200.000 Tickets 1000 und 2000 gegenüber dem Vorjahr mehr abgesetzt. Dieses Mehr ist mit 172.000 Tickets zu einem erheblichen Teil auf die Einführung des Dortmunder Sozialtickets zurückzuführen.

Das hat auch Auswirkungen auf die Einnahmen: Während sie im gesamten VRR bis einschließlich November nur um fünf Prozent gestiegen sind, konnten die DSW mit zehn Prozent doppelt so viele Einnahmen verbuchen.

“Das Sozialticket war eine schwere Geburt. Dafür ist es dann trotz allen Widerstands ziemlich schnell gewachsen. Mit 23.500 NutzerInnen innerhalb eines Jahres hat es wohl bisher kaum ein anderes Verkehrsangebot gegeben, das in so kurzer Zeit von so vielen Menschen genutzt worden ist. Das Sozialticket ist deshalb kein Schmuddelkind, sondern eines, auf das die Stadt stolz sein kann. Wenn es nach uns geht, ist das nicht der letzte Geburtstag, sondern nur der erste in einem langen Leben mit möglichst vielen Schwestern und Brüdern.“

Birgit Unger, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN:

“Vor dem Hintergrund dieser Zahlen glauben wir nicht, dass den Stadtwerken durch das Sozialticket ein Verlustgeschäft entstanden sein soll. Ein Gewinn ist es auf alle Fälle für alle diejenigen, die sich Bus- und Bahnfahren wieder leisten können. Die Laufzeit des Sozialtickets ist von vornherein auf zwei Jahre bis zum 31. Januar 2010 beschränkt gewesen. Über eine Fortführung muss der neue Rat nach der Kommunalwahl im Sommer entscheiden. Unser Votum ist klar: Wenn es keine Erhöhung der entsprechenden Sätze für ALG-EmpfängerInnen oder ein VRR-weites Sozialticket gibt, wollen wir es fortführen. Die genannten Zahlen sprechen dafür.“

Quelle: PM der Grünen im Rat vom 30.01.09


Ein Jahr Sozialticket

Nun buchen "die Grünen" aus Fraktionsgeldern Geburtstagsanzeigen und machen Pressekonferenzen: Seht her, wir haben vor einem Jahr das Sozialticket erfunden und durchgesetzt! So wird nun klar, warum sie sich zu dem Ratsbeschluss hatten hintragen lassen: Kommunalwahl kam in Sicht! Da war ein "Häppchen Soziales" angesagt.

Eine den Armen und Ausgegrenzten finanziell mögliche, am besten kostenfreie Benutzung von Bussen und Bahnen in der Stadt war damals schon jahrelang vom Sozialforum und im Rat vom Bündnis der Linken gefordert worden – Grüne (und SPD) waren lange die Sprecher der Gegner von Mobilität für alle gewesen: "Arme und Ausgegrenzte gibt’s gar nicht, ist nicht nötig, treibt DSW in die Pleite, macht den Haushalt kaputt, dürfen wir nicht!" Schließlich war der Druck zu groß geworden und das Wahljahr geriet ihnen in den Blick ...

Vertrauen in die Möglichkeit sozialen Handelns nachhaltig zerstören und noch aus "Häppchen" unehrliche Wahlwerbung schinden – das Konzept der Grünen heute. Es ist der Ekel vor solcher "Politik", der die Menschen dazu bringt, sich immer weniger zu beteiligen und nicht mehr zu wählen.

Wolfgang Richter
Ratsmitglied für "Linkes Bündnis Dortmund – Parteilose Linke, DKP und SDAJ"

Artikelaktionen