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Agenda-Verein glaubt: Zukunftsbarometer zeigt nach unten

Wie nachhaltig und zukunftsfähig ist Dortmund? Diese Frage haben sich zehn Vereine gestellt, die sich im Agenda-Verein zusammengetroffen haben.

Flächenfraß, klimaneutrale Energie, Radwege und Pkw-Anteil: In vielem ist Dortmund schwach bis unterdurchschnittlich.

Eigentlich sollte die Stadtverwaltung prüfen, wie zukunftsfähig die Stadt aufgestellt ist, erinnerte gestern die Sprecherin des Agenda-Vereins, Kerstin Hennies. Doch der Verwaltungsvorstand - allen voran Gerhard Langemeyer und Ullrich Sierau - hätten die Sache mehrfach blockiert. Deshalb werde jetzt bürgerschaftlich und ehrenamtlich vorgegangen, was vielleicht auch gar nicht so schlecht sei.

Jedensfalls kommt der Agenda-Verein zum Teil zu ganz anderen Ergebnissen als die Stadt.

Flächenverbrauch

Beispiel Flächenverbrauch: Während die offizielle Lesart noch immer bei „50 Prozent Grün” kleben bleibe, sagt Thomas Quittek (BUND): Nein, der Anteil ist in den letzten zehn Jahren von 44 auf 41 Prozent gesunken. Nur durch die - vorübergehende - Aufgabe der Industrieflächen Phoenix und Westfalenhütte ergebe sich eine einstweilige Entspannung. Der Trend zeige aber weiter nach unten. Deshalb müssten die gefährdeten Freiflächen wie Rhader Hof, Rahmer Wald und Groppenbruch unbedingt erhalten bleiben.

Radverkehr

Beispiel Radverkehr: Michael Hüttemann vom VCD hat sich an die Hohe Straße gesetzt und Radler gezählt. Er war erstaunt: Bei schönem Wetter zählte er 149 Radfahrer in der Stunde. „Es hat sich gelohnt, den vorbildlichen Radweg an der Hohen Straße anzulegen”. Von den von der Stadt angepeilten 15 Prozent Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr sei Dortmund aber noch meilenweit entfernt.
Autoverkehr

Und Beispiel Pkw-Nutzung: Die Neuzulassung von Autos stagniert auf hohem Niveau. 485 Pkw kommen auf 1000 Einwohner in Dortmund. Zum Vergleich: Münster hat über 500, Bremen nur 400. „Dortmund hat immer auch den Individualverkehr gefördert”, analysiert Heike Holtgrave von Akoplan.

Energie

Mehr Schein als Sein auch beim Beispiel erneuerbare Energien. Wenn man den bundesweit umgelegten Anteil erneuerbaren Energien und auch noch das Grubengas herausrechne, blieben nur noch magere 1,2 Prozent C02-neutrale Energieerzeugung übrig. Ein Armutszeugnis, so der Agenda-Verein.

Alle erhobenen Daten stehen im Internet unter www.zukunftsbarometer-dortmund.de

Quelle: Der Westen vom 28.10.09

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