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70 Fälle pro Mitarbeiterin: Anzeige

Mitarbeiter der Jugendhilfe fühlen sich von ihrem Arbeitgeber im Stich gelassen. Es gebe kein einheitliches Konzept, die 20 neu eingestellten Mitarbeiter seien nicht einmal eingearbeitet worden. ...

... Diese und andere Details haben sie Verdi-Gewerkschaftssekretär Martin-Steinmetz berichtet. Die Konsequenz: Verdi wird nun ein Symposium ins Leben rufen, bei dem Experten Standards für kommunale soziale Arbeit definieren sollen. "Wenn es der Arbeitgeber nicht tut, müssen wir es in die Hand nehmen", sagt Martin Steinmetz. Zur gestrigen Bestandsaufnahme im Gewerkschaftshaus fanden sich 20 Frauen und Männer der Jugendhilfe ein. Sie lieferten Informationen, die einen Gesamteindruck bestätigen: "Die Mitarbeiter sind überlastet." Eine Mitarbeiterin erklärte, sie sei derzeit mit 70 Fällen betraut. Komme eine akute Kindeswohlgefährdung dazu, müsse sie sich ausschließlich um diese Fall kümmern, der Rest bleibe liegen. "Diese Kollegin hat eine Überlastungsanzeige an den OB gestellt", berichtet Steinmetz. So sehe es in Hörde aus, dessen Jugendhilfedienst rein rechnerisch sogar 0,1 Stellen zu viel aufweise.

Aus dem Pflegekinderdienst lautet die Botschaft: "Es war noch nie so schlimm". Lediglich aus Brackel komme ein anderes Signal: "Es geht uns zwar nicht gut. Aber wir merken allmählich die Entlastung." (si)

Quelle: Westfälische Rundschau vom 07.03.08

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