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130 Mio. Fahrgäste - aber Verlust steigt

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Kein neuer Fahrgastrekord. Aber auch kein Rückgang im Vergleich zum WM-Jahr: Unter dem Strich waren auch 2007 wieder rund 130 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen unterwegs. Dennoch sind die Verkehrsverluste gestiegen.

Die rund 800 000 WM-Fahrer aus dem "Märchensommer 2006" sind im vergangenen Jahr nicht mehr nach Dortmund gekommen. Und weil die Verkehrsbetriebe auch Einbußen bei den Schwerbehindertenfahrten um 0,9 Millionen hinnehmen musste, hätten die zuvor stolzen Fahrgastzahlen um rund 1,7 Millionen sinken müssen. Sind sie aber nicht: Nach Angaben von Verkehrsvorstand Hubert Jung haben die Stadtwerke das Minus durch die Abo-Fahrer aufgefangen. Die haben im Vergleich zu 2006 um 2,09 Prozent zugelegt, so dass Ende vergangenen Jahres 110 348 Dortmunder mit verschiedensten Monatskarten unterwegs waren. Dazu passt der seit Jahren anhaltende Trend des rückläufigen Barverkaufs: 9,3 Mio. Fahrgäste haben ihre Tickets an den Automaten gezogen - 640 000 weniger als 2006.

Bedingt durch die Preisanhebung Mitte 2007 um 3,9 Prozent durften sich die Verkehrsbetriebe über 3,2 Mio. Euro Einnahmeplus freuen. Insgesamt hat der Ticketverkauf 82,65 Mio. Euro in die DSW-Kasse gespült. Dennoch bleiben Busse und Bahnen ein lupenreines Zuschussgeschäft: Die Verkehrsverluste, die natürlich voll auf die DSW-Bilanz durchschlagen, sind von 54,9 Mio. Euro auf 62,3 Mio. Euro gestiegen. Als Grund führte DSW-Chef Guntram Pehlke die zu verrechnenden Abschreibungen durch den Kauf der 47 neuen Stadtbahnen für die Ost-West-Strecke ins Feld. Die ersten drei Doppelzüge werden mit Inbetriebnahme des Tunnels ab 27. April auf die Schiene gesetzt.

Seit Februar 2008 steigen knapp 11 740 Fahrgäste mit einem Sozialticket in Busse und Bahnen. DSW liegt das Ticket schwer im Magen: Es kostet 15 Euro und liegt somit deutlich unter dem regulären preis von 45,77 Euro. Entgegen der Ansagen aus dem politischen Raum rechnet DSW-boss Pehlke eben doch mit einem Zuschussgeschäft, das an den Stadtwerken hängen bleibe. Während die Grünen argumentieren, das Billig-Ticket führe DSW Neukunden zu, die das Minus ausgleichen, machen die Stadtwerke eine andere Rechnung auf: Rund 28 Prozent der Passagiere waren ohnehin schon mit den Stadtwerken unterwegs. Nur eben mit Monatskarten, für die sie bis zu 52,90 Euro monatlich hingelegt haben.

Gute Nachrichten melden die Verkehrsbetriebe in zwei anderen Punkten: Der Fahrzeugbauer MAN zeige sich im Streit um die 30 reparaturbedürftigen Busse kooperativer und wolle die Kosten tragen. In vier bis sechs Wochen sollen die Gelenkwagen wieder einsatzfähig sein. Und: Nach neunmonatiger Verzögerung soll jetzt Ende März endlich die Testphase mit dem Rechnergesteuerten Betriebsleitsystem starten, das wartenden Fahrgästen an den Haltestellen zeigt, wann ihr Bus eintrifft. Der Partner T-Systems, mit dem Aufbau des Funknetzes beauftragt, hatte reichlich Probleme...

Quelle: Westfälische Rundschau vom 07.03.08

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