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Strom- und Gaskunden fordern Bestabrechnung

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Die Stadtwerke in Unna und Duisburg können es. Andere deutsche Stadtwerke können es auch. Aber die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW21) kann es nicht: die „Bestabrechnung” für Strom- und Gaskunden.

Die DEW-Kunden erhalten nicht automatisch am Ende einer Abrechnungsperiode den für sie günstigsten Verbrauchstarif abgerechnet. Dagegen erhebt sich erneut Kritik.

„Die DEW fürchten die sogenannte Bestabrechnung wie der Teufel das Weihwasser”, kritisiert das „Dortmunder Bündnis DEW kommunal”, das sich im August 2008 gegründet hatte. Dem Bündnis gehören unter anderem das Institut AKOPLAN, die Attac-Regionalgruppe Dortmund, der Mieterverein Dortmund und die Kreisverbände von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke an.

Mit der Bestabrechnung finde das „Verwirrspiel mit zahlreichen verschiedenen Tarifen ein für alle Mal ein Ende”, so das Bündnis. Hinweise von DEW-Sprechern, dass jeder Kunde sich individuell den für ihn passenden DEW-Tarif aussuchen könne - mit Hilfe eines Tarifrechners auf der Homepage der DEW21 - seien wenig überzeugend. „Die DEW zocken ihre Kunden ab”, wettert das Bündnis.

Dirk M., der in Dortmund ein Mietshaus besitzt, hat die Konsequenzen gezogen, als er Anfang 2009 merkte, dass er im falschen Gastarif eingruppiert die Zeche zahlte. Zunächst versuchte er, von der DEW zu erfahren, warum er zu viel zahlen müsse. Darauf bot man ihm - aber nicht sofort - einen günstigeren Tarif an. M.: "Die DEW hat sich vor schriftlichen Stellungnahmen gedrückt (vermutlich, weil man sich das angesichts des unhaltbaren "Kesselleistungs-Arguments" nicht traut)."

Intensiv hatte sich ein DEW-Mitarbeiter (nur) telefonisch bemüht, mit M. ins Gespräch zu kommen, um vor Ort im Mietshaus mit einen Experten den Heizkessel zu begutachten. Man vermutete, dort könne sehr viel eingespart werden. M., der sich mit Fachleuten abstimmte, reagierte nicht, da er eine Niedertemperaturheizung mit günstigem Energieverbrauch im Haus installiert hatte und die Argumentation der DEW rational nicht nachzuvollziehen war: „Ich wurde am Anfang nicht richtig beraten. Ich vermute, dass man mir nur eine weitere Leistung verkaufen wollte.”

M. hat gekündigt. Er bezieht das Gas jetzt von einem anderen Anbieter. Er rät jedem Kunden, sich bei der Verbraucherzentrale ober im Internet bei einem der Gas- und Stromtarifrechner für alle Anbieter schlau zu machen. M.: „Der Wechsel des Lieferanten ist ganz einfach.”

Quelle: WAZ vom 06.03.09

 

 

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