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Wieder eine Freiraumparty

Am 18.10.08 kam es zu einer Besetzungsfeier nah gelegen der Dortmunder Innenstadt. Die Veranstalter_Innen, so ging es aus Flyern etc. hervor, machten deutlich dass es sich hierbei um die Aneignung von Wohn- wie Lebensraum handle, die dem Bemühen für selbstverwaltete Strukturen Nachdruck verleihen sollte. Ein reger Besuch von gut 150 Menschen unterstrichen dieses Anliegen.

Der Sinn solcher Praktiken liegt in der Praxis selbst. Allein schon die Inanspruchnahme fremden Privateigentums kommt einer gesellschaftlichen Kritik gleich, die dem Kapitalismus mit seiner Verwertungslogik eine Absage erteilt. Auch das Anbieten von Kultur auf einer unkommerziellen Basis beschreibt zwar nicht eine utopische Vorstellung vom Leben im Kapitalismus, zeigt aber doch eindringlich, dass Menschen gezielt am kulturellen Leben ausgeschlossen werden, denen weniger materielles Vermögen zugrunde liegt. Allein Unkosten wurden durch den Verkauf von Essen sowie durch den Verkauf von Getränken aufgefangen. Somit wurde beabsichtigt jedem die Möglichkeit zugeben diesen symbolischen Akt mitgestalten zu können. Ein AZ in Dortmund ist daher nur die notwendige Konsequenz und dies, denke ich, ist nicht nur meine Wahrnehmung. Allen muss es möglich sein emanzipatorische Kultur leben wie konsumieren zu können. Emanzipiert heisst dann vor allem ein Bewusstsein zu vermitteln, dass sich jeglicher Kategorisierung von Menschen über Menschen verschliesst und das Individuum in den Mittelpunkt rückt.

Während der Veranstaltung kam es neben all dem Glamour und den zahlreichen Partypeople zu keinen weiteren Besonderheiten. Die Stadt taumelte in ihrer Bierseligkeit und die Besetzer_Innen nutzten die Gunst der Stunde und nahmen sich ihren Freiraum, der ihnen zusteht und den sie nicht länger als temporäre Erscheinung wissen wollen.

Quelle: indymedia

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