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Immer mehr Menschen leben auf Pump

Aufgrund des 40-jährigen bestehens der Verbraucherzentrale berichtet die Dortmunder Presse.

Verbraucherzentrale: Immer mehr Menschen leben auf Pump

(alex) Hochkonjunktur bei der Dortmunder Verbraucherzentrale: 42 730 Mal fungierte sie im vergangenen Jahr als Anprechpartnerin für Ratsuchende - 10 000 Mal mehr als im Jahr 2003.

Ahnungslose Surfer, die sich mit dubiosen Abrechnungen für vermeintliche Abo-Verträge aus dem Internet konfrontiert sahen, unseriöse Telefon-Provider, die mit dreisten Tricks Kunden zur Kasse baten, enttäuschte Käufer, die ihre Rechte nicht kannten und eine Anfragenflut zur Rechtmäßigkeit von Strom- und Gaspreiserhöhungen - auch 2004 bilanziert die Verbraucherzentrale in Dortmund Hochkonjunktur bei Verbraucherproblemen.

Einen Großteil der Arbeit machen jedoch finanzielle Nöte aus: Auf Pump zu leben oder rote Zahlen zu schreiben ist in vielen Haushalten längst finanzieller Alltag. Keineswegs Einzelfälle, dass Geld- und Kreditprobleme in Stromsperren, der Kündigung des Girokontos oder Lohnpfändungen münden. In der Schulden- und Insolvenzberatung bietet die anerkannte Beratungsstelle Privathaushalten Hilfestellung, um Verbindlichkeiten im Rahmen des Verbraucherinsolvenzverfahrens abzubauen.

Etwa zehn Ratsuchende zählt die Dortmunder Verbaucherzentrale pro Tag, die - anders als in den Vorjahren - immer seltener ein festes Arbeitsverhältnis haben und angesichts der geringen Einkünfte oder ohne Girokonto nicht wissen, wie sie die anfallenden Lebenshaltungsko-sten bezahlen sollen. 22 600 überschuldete Haushalte, 96 Anträge auf Privatinsolvenz und über 2 300 Kurzberatungen zeigen deutlich, dass Auskommen mit dem Einkommen für immer mehr Menschen zum Problem wird.

"Mehr als 42 000 Menschen haben anbieterunabhängige Information und rechtlichen Rat gesucht oder Veranstaltungen besucht", zog Leiterin Helene Schulte-Bories Bilanz. Die Steigerung um rund 10 000 Kontakte gegenüber dem Vorjahr unterstreiche eindrucksvoll, dass die Beratungsstelle einmal mehr eine unverzichtbare Anlaufstelle zur Bewältigung des immer komplexer werdenden Verbraucheralltags war.

"Ob Fallstricke neuer Telekommunikationsangebote oder der Verlust des Girokontos, der Menschen vom Wirtschaftsleben ausgrenzte, ob Probleme rund ums Geld oder Empörung angesichts der Preiserhöhungen bei Strom und Gas - all dies sind aktuelle Beispiele, dass sich die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklung unmittelbar in der Beratungsnachfrage widerspiegelt", erläuterte Schulte-Bories.

Quelle: WR vom 08.06.2005

Verbraucherzentrale berät immer mehr Menschen in Not

Wie werde ich Handy-Schulden los? Welche Baufinanzierung ist die richtige? Was ist "DVB-T"-Fernsehen? Antworten gibt die Verbraucherzentrale - im vergangenen Jahr hat sie ein starkes Nachfrage-Plus verzeichnet. Dabei ist ihre eigene Zukunft unsicher.

Helene Schulte-Bories, Leiterin der Verbraucherzentrale in der Innenstadt (Am Gnadenort, Brückstraßenviertel) zog gestern vor Journalisten Bilanz des Jahres 2004. "Wir hatten deutlich mehr Kontakte mit Verbrauchern als im Vorjahr", stellte Schulte-Bories fest. Das habe vor allem an Info-Veranstaltungen zur Einführung des digitalen Antennenfernsehens DVB-T im November gelegen. Auch die Erhöhung von Gas- und Strompreisen löste erheblichen Beratungsbedarf aus.

Insgesamt hat die Dortmunder Verbraucherzentrale fürs Jahr 2004 42 730 Kontakte verzeichnet. Das sind etwa zehn Ratsuchende pro Tag. Im Jahr 2003 waren es 31 400.

Die meisten Bürger wenden sich mit Geld- und Kreditproblemen an die Verbraucherzentrale - 29 Prozent aller Anfragen haben damit zu tun. Rund 20 000 überschuldete Haushalte gibt es in Dortmund. 96 Anträge auf Privatinsolvenz sind im vergangenen Jahr gestellt worden. "Früher konnten diejenigen mit Geldproblemen zumindest noch auf eine kleine, regelmäßige Einkommensquelle zurückgreifen", berichtete Helene Schulte-Bories. Das habe sich dramatisch geändert: "Unsere Kunden sind zunehmend ohne Arbeit, also ohne jedes Einkommen."

Mit zehn Prozent weniger Geld musste die Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr zurechtkommen - der Kürzungen des Landes NRW wegen. Entsprechend teurer wurden Beratungsangebote. Befristete Stellen wurden nicht wiederbesetzt. Zwar hat die Stadt eine Unterstützung bis 2009 schriftlich zugesichert, doch wieviel Geld die neue Landesregierung in die Arbeit der Verbraucherzentralen steckt, ist bislang unklar. Trotz dieser Ungewissheit soll bald gefeiert werden: Am 1. Juli wird die Dortmunder Beratungsstelle rund 40 Jahre alt. -MarS Info: Tel: 14 10 73. Abfall- und Umweltberatung: di 14 - 17, fr 9.30 - 15 Uhr, Tel: 163 187.

Quelle:WAZ vom 08.06.2005

Abzocke in neuen Spielarten

Je größer die Not im Land, desto bunter die Strohhalme, nach denen Menschen greifen: Modell-Casting für den pubertierenden Nachwuchs oder gar das Haustier, Home-Business im Internet als Verlockung, von der Sesselposition aus Millionär zu werden...

Helene Schulte-Bories weiß ein Lied zu singen über unseriöse Nebenverdienste, grauen Kapitalmarkt, über Abzocke in immer neuen Spielarten. Die Leiterin der Verbraucherberatung sieht hohen Handlungsbedarf und will in diesem Jahr hierzu Schwerpunktthemen setzen.

Die Opfer der Leichtgläubigkeit landen nicht selten in der Privatinsolvenz. 96 Anträge hierzu (61 waren es 2003) stellte die Verbraucherberatung im vergangenen Jahr neu. Der erdrückende Arbeitsplatzmangel im Land lässt die Schuldenlast der Menschen explodieren. 22600 überschuldete Haushalte in Dortmund, jene 96 Insolvenz-Anträge und über 2300 Kurzberatungen in der Anlaufstelle am Gnadenort zeigen deutlich, dass Auskommen mit dem Einkommen für immer mehr Menschen zum Problem wird. Schon fast ein Drittel aller Beratungsarbeit betrifft Geld- und Kreditprobleme.

Schulte-Bories mahnt, es seien keineswegs Einzelfälle, bei denen diese Probleme in Stromsperren, der Kündigung des Girokontos oder Lohnpfändung mündeten. - bö

Quelle: RN vom 08. Juni 2005

Der Zorn der Verbraucher

Eine gefragte Anlaufstelle, nicht mehr wegzudenken aus dem Dortmunder Leben: 42730 Mal war die Verbraucherberatung 2004 Helferin in der Not.

"Ob Fallstricke neuer Telekommunikationsangebote oder der Verlust des Girokontos, der Menschen vom Wirtschaftsleben ausgrenzt, ob Probleme rund ums Auskommen mit dem Einkommen oder Empörung angesichts der Preiserhöhungen bei Strom und Gas " all das sind Beispiele, dass sich die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Entwicklung unmittelbar in der Beratungsnachfrage widerspiegelt", so Helene Schulte-Bories - (Foto). Die Leiterin der Beratungsstelle am Gnadenort 3-5 im Brückstraßen-Viertel zählte letztes Jahr rund 10000 Kontakte mehr als 2003. Die Steigerung unterstreiche eindrucksvoll, dass die Verbraucherberatung für die Dortmunder einmal mehr eine unverzichtbare Anlaufstelle fürs Management des immer komplexer werdenden Verbraucheralltags war.

Ein abgeplatzter Knopf in der Reinigung oder mangelhafte Möbellieferung ärgern Verbraucher von heute zwar genauso wie die von gestern, aber die aktuellen Probleme sind längst komplexer geworden: Ahnungslose Surfer, die sich mit dubiosen Abrechnungen für vermeintliche Aboverträge aus dem Internet konfrontiert sahen, unseriöse Telefon-Provider, die mit dreisten Tricks Kunden zur Kasse baten, enttäuschte Käufer, die ihre Rechte nicht kannten und eine Anfragenflut zur Rechtmäßigkeit von Strom- und Gaspreiserhöhungen " das sind die Hauptprobleme heutzutage, mit denen sich die Verbraucherschützer ständig konfrontiert sehen.

Mit vielen Aktionen hat außerdem die Abfall- und Umweltberatung den Weg zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und umweltgerechter Entsorgung aufgezeigt. Vor allem Schülern. - bö

Am 1. Juli feiert die Verbraucherzentrale in Dortmund ihr 40-jähriges Bestehen mit einer bunten Außenveranstaltung im Brückstraßen-Viertel.

Quelle: RN vom 08. Juni 2005

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