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Ungewisse Zukunft

Wie es bei Wiemer & Trachte weitergeht, ist noch unklar. Insolvenzverwalter Winfrid Andres muss sich erst einen Überblick verschaffen. Auch Thomas Schulz, Sprecher der Köster AG, hielt sich bedeckt, ließ aber durchblicken, dass es sich bei Wiemer & Trachte um "ein Fass ohne Boden" handelt. Köster ist Mehrheitsaktionär und wollte Wiemer & Trachte eingliedern.

Walter Derwald, Präsident der Baugewerblichen Verbände Westfalen in Dortmund, hat die Insolvenz des Traditionsunternehmens "wie der Blitz" getroffen. Dieter Köster, Chef des Osnabrücker Baukonzerns, sei bekannt dafür, kein Risiko einzugehen. Hätte irgendetwas nicht gestimmt, hätte er sicher die Finger von Wiemer & Trachte gelassen.

Die Gewerkschaft IG Bau nennt die Insolvenz "eine Katastrophe für Dortmund." Laut Gewerkschafter Sven Bönnemann gehe es nun darum, "die Vorfinanzierung zu regeln, damit die Arbeitnehmer ihr Geld bekommen." Über die Chancen der nach seinen Angaben rund 600 Beschäftigten in Dortmund kann er nur spekulieren: "Das kommt darauf an, wer die Baustellen abwickelt."

Auf der Baustelle am Ikea-Zentrallager war die Antwort eindeutig: "Wir haben Anweisung, allen Beteiligten der Firma Wiemer & Trachte den Zutritt zu verweigern", erklärt ein Angestellter der Firma Kötter, die den Wachdienst übernommen hat. "Aber von den Arbeitern war sowieso niemand da. Einige Kreditversicherer haben versucht, hier reinzukommen."

Die Maschinen und das Material sind begehrt. Nach der Insolvenz kommt alles unter den Hammer. Das Schicksal der Arbeiter ist hingegen ungewiss. "Wir wissen nichts. Wir erfahren alles als letzte und dürfen dafür als erste gehen."

Mit diesen Worten verabschiedet sich ein Arbeiter vom Bauhof. Er hatte noch ganz normal den Tag begonnen. "Als kein Material kam, war mir klar, dass es vorbei ist." - dac/ar

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 04. April 2007

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