Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung "Tafel" kauft Gelände am Borsigplatz

"Tafel" kauft Gelände am Borsigplatz

Ein Jahr nach der Eröffnung des ersten Ladens stehen die Zeichen bei der "Dortmunder Tafel" weiter auf Expansion.

"Leider", wie Rüdiger Teepe, der 1. Vorsitzender des Hilfsvereins, zugeben muss. Im August soll ein Gelände in der Nähe des Borsigplatzes gekauft werden.

Mit einem Laster und 60 ehrenamtlichen Helfern hat die Tafel vor einem Jahr in der Haydnstraße begonnen. Sie holen bei mittlerweile 20 Firmen wie Metro, Lidl, Wal-Mart, Edeka und Rewe Lebensmittel ab. Allerdings nur jene, die noch gut, aber dort nicht mehr für den Verkauf bestimmt sind. 40 Tonnen Lebensmittel werden so Woche für Woche gegen kleines Geld an Bedürftige weiter gegeben. Mittlerweile gibt es in Hörde, Körne und Asseln Filialen, Huckarde folgt im August. Dafür kommt in der kom-menden Woche auch der fünfte gespendete Wagen für die Hilfseinrichtung.

Diese unterstützt pro Woche rund 10 000 Bedürftige Personen allein über die Tafel-Läden. Außerdem werden 15 soziale Einrichtungen mit Lebensmitteln beliefert, zum Beispiel die Suppenküche Kana. Möglich wird das nur, weil mittlerweile über 240 ehrenamtliche Mitarbeiter 2 000 Stunden pro Woche leisten. Zusätzlich gibt es noch 26 so genannte "Ein-Euro-Jobber". Doch die Tafel stößt an die Kapazitätsgrenzen und hat im Juni die Ausgabe neuer Bezugsausweise vorerst eingestellt (ausgenommen für die neue Filiale in Huckarde).

Daher will die Tafel mit Unterstützung der Sparkasse ein Gelände in der Nähe des Borsigplatzes kaufen. 250 000 bis 280 000 Euro stellt die Sparkasse in Form einer Hypothek zur Verfügung. Außerdem muss der Verein einen Eigenanteil bringen. "Vor dem Kaufpreis steht schließlich eine 3", berichtet Teepe. Mehr will er dazu, ebenso wie zu dem genauen Standort, vor der der notariellen Unterzeichnung in zwei Wochen noch nicht verraten.

Nur eins ist klar: 80 000 Euro werden noch für den Umbau benötigt - in Form von Spenden und gespendeten Sach- und Handwerkerleistungen. Architekten haben sich schon gefunden, auch ein Bauingenieur. Aber für die einzelnen Baubereiche braucht der Verein professionelle Hilfe. Vom Asphaltieren und Abbruch, über Heizung, Sanitär, Elektro bis zu Malern, Maurern und Dachdeckern. Schnellstmöglich sollen sie dort die Räume herrichten, um Lager und Ladenfläche zu schaffen - doppelt so groß wie bisher. Benötigt werden dann auch weitere Ehrenamtliche. "Rund 200", schätzt Vereins-Vize Ludger Drebber.

Im zweiten Schritt werden dort auch die Büros einziehen. Die Haydnstraße wird dann als große Filiale erhalten bleiben. Die Hoffnung ist, dass sich dann die Einkaufssituation verbessert. Teilweise mussten die Hilfesuchenden stundenlang auf der Straße warten - bei Wind und Wetter. 3 700 Berechtigungs-Ausweise wurden bisher ausgegeben. Nach der Eröffnung wird die Zahl dann wohl auf 5 000 steigen können.

Von Alexander Völkel

Quelle: WR vom 25.07.2005

Die Tafel "stellt ein"

Wirtschaftsförderung der etwas anderen Art betreibt die Dortmunder Tafel.

Mit 60 ehrenamtlichen Mitarbeitern startete die Lebensmittelausgabe für Bedürftige vor einem Jahr. Gut 240 sind es heute. Dazu 26 Ein-Euro-Jobber. Die Ehrenamtlichen arbeiten in allen fünf Arbeitsbereichen der Tafel, Laden, Lager, Fahrdienst, Büro und Küche. Sie nehmen an Fortbildungen teil, absolvieren Sicherheitstrainings für die LKW, leisten in unterschiedlichen Zeitkontingenten etwa 2000 Stunden wöchentlich, bewegen 40 Tonnen Ware in der Woche und fahren mit bald fünf LKW über 100000 Kilometer pro Jahr. Weitere 3200 Stunden monatlich leisten die Ein-Euro-Jobber ab.

In nur zwölf Monaten wuchs die Tafel außerhalb ihrer Zentrale an der Haydnstraße 45-47 um vier Filialen in Hörde, Körne, Asseln und Huckarde (ab 5. August). Die gewaltigste Investition steht dem sozialen Unternehmen Tafel in etwa zwei Wochen ins Haus. Dann unterschreibt der Vorstand um Rüdiger Teepe den Kaufvertrag über ein brachliegendes Firmengelände nahe des Borsigplatzes. Hierhin soll die Zentrale der Tafel " zunächst provisorisch hergerichtet " rund vier Wochen später verlegt werden, weil mit über 200 täglichen Besuchern an der Haydnstraße nichts mehr geht. 350 können zusätzlich in der neuen Zentrale bedient werden.

Mindestens 80000 Euro an Spenden fehlen der Tafel noch zu ihrem Glück, damit das Unternehmen "neue Zentrale" glatt über die Bühne geht. Zwischen 250000 und 280000 Euro vom Kaufpreis "über 300000 Euro", so Teepe sollen über die Sparkasse finanziert werden. Dringend gesucht werden Handwerker, die bereit sind, unentgeltlich Überstunden zu leisten für die Tafel, vom Abbruchunternehmer bis zum Zimmermann.

Und dringend gesucht werden mindestens 200 weitere ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie können dienstags und donnerstags zwischen 11 und 13 Uhr mit Ansprechpartner Klaus Phillips Kontakt aufnehmen. - bö

Quelle: RN vom 25. Juli 2005

Artikelaktionen