Stagnation statt Belebung

Es gab im April sogar 32 Arbeitslose mehr als im März, so dass die Zahl der Arbeitslosen auf 50 386 in unserer Stadt angestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen praktisch nicht geändert (minus 14). Die Arbeitslosenquote betrug im April 18,2 %, vor einem Jahr lag sie bei 18,4 %. Im April meldeten sich 4458 Personen neu oder erneut arbeitslos, das waren 648 Personen oder 17 % mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4377 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 1240 oder 22 % weniger als vor Jahresfrist.

Aufgeteilt nach der Agentur für Arbeit, die die Menschen betreut, die unter einem Jahr arbeitslos sind, und der ARGE, die für die Langzeitarbeitslosen zuständig ist, ergibt sich ein differenziertes Bild: Im Bereich der Agentur sank die Zahl der Betroffenen um 148 auf 12 947, bei der ARGE stieg sie hingegen um 180 auf 37 439.

"Die Langzeitarbeitslosigkeit ist relativ stabil und wenig beeinflussbar geblieben und hat leider von der positiven Wirtschaftsentwicklung bisher nur wenig profitiert. Wer allerdings frisch arbeitslos wird und auf eine einigermaßen aktuelle Qualifikation zurückgreifen kann, der kann zurzeit zuversichtlicher auf eine neue Arbeitsstelle hoffen als in den letzten Jahren", erklärt Werner Schickentanz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund.

Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer der ARGE Dortmund : "Mit einem moderatem Anstieg der Arbeitslosigkeit von 0,5 % in der ARGE konnte die negative Entwicklung des ersten Quartals nahezu aufgefangen werden. Erfreulich ist ein deutlicher Anstieg bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit von plus 17% im Vergleich zum Vormonat." Hierin drücke sich auch der positive Einfluss der WM auf den Stellenmarkt in Dortmund aus. "Trotz dieser Entwicklung konnte die Arbeitslosigkeit im April noch nicht gesenkt werden, da im ersten Quartal überdurchschnittlich hohe Zugänge zu verzeichnen waren." Allerdings liege die Zahl der Abmeldungen im April erstmals in diesem Jahr wieder leicht über der Zahl der Zugänge. - kiwi

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 27. April 2006