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Rekordprofite und Massenentlassungen

Solidaritätserklärung an die Beschäftigten bei Allianz:

Unlängst wurde vom Allianz-Konzern ein Rekordjahresüberschuss in Höhe von rd. 4,4 Milliarden Euro verkündet. Der gleiche Konzern gab den geplanten Abbau von über 7000 Stellen bekannt und die Schließung zahlreicher Filialen, u.a. auch in Dortmund. Für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein Schlag ins Gesicht. Ihre Existenz und die ihrer Familien wird kalt lächelnd in Frage gestellt. Perspektivlosigkeit und Zukunftsangst sollen für weiteren Arbeitsplatz- und Lohnabbau ganz im Sinne der Konzernherren genutzt werden. Bei 5 Millionen Arbeitslosen, bei allumfassendem Sozialabbau, unter den menschenverachtenden Bedingungen von Hartz IV, sich ausbreitender Armut, soll die scheinbar so günstige Situation fürs Kapital genutzt werden.

Wenn trotzdem kurz danach die ersten Protestaktionen und Warnstreiks der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft Ver.di angekündigt und erfolgreich durchgeführt wurden, so verdient dieses mutige und mutmachende Verhalten unsere uneingeschränkte Hochachtung und unseren Respekt.

So seltsam es klingen mag: Rekordprofite und gleichzeitige Massenentlassungen sind nichts Neues in der Bundesrepublik Deutschland. Seit Jahren wird der Kurs der Konzerne, Versicherungen und Banken verschärft, wonach der einzig gültige Indikator ihres Handelns die Höhe des erwirtschafteten Profits ist. Ermuntert und assistiert von CDU, FDP, SPD und Die Grünen ist diese Politik auch verantwortlich für die Ausbildungskatastrophe, aber auch für die finanziell katastrophale Situation der Kommunen. Aggressiv gegen Alles und Jeden, der der permanenten Steigerung des Profits im Wege steht, auch gegen die "eigenen" Beschäftigten, deren Arbeit letztlich die Grundlage für die Gewinnrekorde darstellt.

Die Verfassung der BRD, das Grundgesetz, und die Landesverfassung NRW sehen die Möglichkeit vor, Konzerne, Banken und Versicherungen zu vergesellschaften, in Gemeineigentum zu überführen, wenn diese ihre wirtschaftliche Macht missbrauchen und nicht dem Wohl der Allgemeinheit dienen (Artikel 14.2 GG und Artikel 24/27 LV NRW). Wir meinen: Lasst uns diese Möglichkeiten endlich anwenden! Wir wissen: Dies wird nicht ohne Diskussionen und langfristig angelegte Konzepte und Kämpfe möglich sein.

Jede betriebliche und gewerkschaftliche Aktion, die eine Eingrenzung der Konzernmacht erreicht, ist ein wichtiger Schritt. Auch in diesem Sinn solidarisiert sich das "Linke Bündnis Dortmund" mit den begonnenen Kämpfen der Allianz-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze. Wir unterstützen Euren Kampf und wünschen Euch viel Erfolg!

gez. Prof. Wolfgang Richter, Ratsmitglied, für den Vorstand "Linkes Bündnis Dortmund" - Dortmund, den 5. Juli 2006

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