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Rechtsradikalismus: Scharnhorster Politiker erschrocken

IM NORDOSTEN Erschreckende Zahlen hatten Hartmut Anders-Hoepgen und Dr. Stefan Mühlhofer im Gepäck, als sie den Bezirksvertretungen (BV) in Eving und Scharnhorst die Arbeit der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie vorstellten.

Studien hätten ergeben, dass 10 Prozent der Bevölkerung ein festgefügtes rechtes Weltbild und 40 Prozent fremdenfeindliches Gedankengut haben. Fast fünf Prozent der männlichen Jugendlichen seien Mitglied einer rechtsradikalen Partei.

"Nazis nicht in die Normalität entlassen"

Eindringlich warnte Hartmut Anders-Hoepgen, Sonderbeauftragter der Stadt, die Bezirksvertreter davor, die Nazis und Neonazis in die Normalität zu entlassen. „Sie sind heute nicht mehr sofort erkennbar, sondern treten im Nadelstreifenanzug auf.“
Die Rechtsextremen näherten sich der Jugend, indem sie auf den Schulhöfen CDs verteilten oder im Internet Propaganda für ihr rassistisches Weltbild machten.

„Immer wenn die Rechten irgendwo einen Tisch aufstellen und für sich werben, sollten wir Demokraten einen Tisch daneben einrichten und sie stören.“

Aufruf zur Zivilcourage

Auch die Bezirksvertreter riefen zur Zivilcourage auf, etwa durch Widerspruch, wenn man rechte Sprüche höre. Viel mehr Bürger sollten für die Demokratie auf die Straße gehen, sagte Bezirksbürgermeister Helmut Adden. Allerdings sei auch die Polizei gefordert, die Bürger zu schützen. Denn Mitglieder der Bürgerinitiative „Gesicht zeigen gegen rechts“ seien schon beleidigt und bedroht worden.

Die Koordinierungsstelle will die Aktivitäten für Demokratie und gegen rechts bündeln. Dazu dienen Netzwerk-Konferenzen und Workshops. Dr. Stefan Mühlhofer schilderte, dass u.a. Gedenkstättenfahrten von Schulen bezuschusst oder Lehrer-Fortbildungen bezahlt werden. Die Koordinierungsstelle hat für die Jahre 2008 und 2009 jeweils 100 000 Euro zur Verfügung.

Quelle: RN vom 20.03.09

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