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Ratlose Kumpel

Bei den Mitarbeitern des angeschlagenen Bergbau-Spezial-Unternehmens Deilmann-Haniel in Kurl macht sich Enttäuschung breit. Sie hatten auf die Hilfe der Politik gehofft. Doch sie wurden bitter enttäuscht. Mehr als warme Worte hat es für die Kumpel bislang nicht gegeben.

Und so sind die Zukunftssorgen bei Deilmann-Haniel allgegenwärtig. "Die Stimmung ist schlecht, fast schon lethargisch", sagt der stellv. Betriebsratsvorsitzender Reinhard Schluck. Die Verunsicherung sei eingezogen.

An Analysen darüber, wie es zu dieser wirtschaftlichen Schieflage kommen konnte, und an Ratschlägen, wie man sie am besten beenden könnte, fehlt es nicht. Politiker und Gewerkschafts-Vertreter melden sich zu Wort, ohne eine Patentlösung für die Lösung der Krise präsentieren zu können - und demonstrieren damit einmal mehr, dass sie von den aktuellen Sorgen und Nöten der Bergleute herzlich wenig verstehen. Vor allem die Kritik an der Gewerkschaft IGBCE will nicht verstummen. Die üblichen Durchhalteparolen bei der abgehaltenen Mahnwache vor dem Werkstor wurden den Arbeitnehmervertretern übel genommen. Die Kumpel hatten kämpferischere Töne erwartet. Schluck: "Darüber werden wir sicher noch einmal reden müssen."

Immerhin gewinnt er der andauernden Hängepartie noch etwas Gutes ab. Die drohende Insolvenz habe, wenn auch mit Verspätung, eine Welle der Solidarität ausgelöst. "Die Öffentlichkeit ist nun endlich auf uns aufmerksam geworden." Und so lebt bei Deilmann-Haniel die Hoffnung. Inzwischen sind die März-Löhne für die bei Deilmann-Haniel beschäftigten Arbeiter mit zweitägiger Verspätung ausgezahlt worden. Die Gehälter für die Angestellten sind allerdings noch nicht gesichert. Am Dienstag (21.3.), 19 Uhr, ist auf dem Werksgelände zur Mahnung ein Gottesdienst. - ar

Quelle: RN vom 17. März 2006

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