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Mitarbeitern droht Kündigung

Ein längeres gerichtliches Nachspiel dürften die Betriebsratswahlen bei der Burger King-Filiale an der Borussiastraße haben. Nachdem die Polizei aufgrund einer Anzeige der Geschäftsführung die Wahlunterlagen beschlagnahmt hatte, will die Fast-Food-Kette nun offenbar vier Mitarbeitern wegen angeblicher Manipulationen bei der Wahl kündigen.

Insgesamt neun Punkte führt der von der Burger King GmbH beauftragte Rechtsanwalt in einem Schreiben an die Betroffenen an, die als Verdachtsmomente der Wahlmanipulation gewertet werden. So wirft Burger King den Betroffenen u.a. vor, Stimmzettel aus der Wahlurne gefischt und manipuliert zu haben. "Das wäre eine Zirkusnummer, mit der man mehr als die sieben Euro brutto bei Burger King verdienen könnte", frotzelt Manfred Sträter, Sekretär bei der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG).

"Angst und Schrecken"

Für Sträter wie auch DGB-Chef Eberhard Weber dient das Vorgehen von Burger King einzig und allein dazu, "Angst und Schrecken zu verbreiten", um Wahlen künftig unmöglich zu machen, "weil keiner mehr wagt zu kandidieren". Burger King fahre das schwere Geschütz auf, - für Weber im Übrigen ein "einzigartiger Vorfall" - weil die Betriebsratswahlen nicht wie von der Geschäftsführung gewünscht ausgegangen seien. Wäre Burger King tatsächlich überzeugt gewesen, dass die Wahl manipuliert worden ist, hätte der Arbeitgeber die Wahl sofort beim Arbeitsgericht anfechten können.

Zeugen vernehmen

Die Staatsanwaltschaft kann und will zu den verschiedenen Vorwürfen von Burger King noch keine Stellungnahme abgeben. "Wir haben bisher ausschließlich Beweismaterial gesichert", erklärt Sprecherin Dr. Ina Holznagel. Nun müssten noch zahlreiche Zeugen vernommen werden. Zwei Monate werde es wohl dauern, bis möglicherweise Klarheit herrsche.

Das Burger-King-Pressebüro ließ lediglich verlauten: "Wir wollen zu diesem Zeitpunkt noch kein Statement abgeben." - kiwi

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 05. Mai 2006

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