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Linke befürchten Vertreibung von Sinti und Roma

Nachdem das Ordnungsamt aktuell bettelnde Frauen aus der Volksgruppe der Sinti und Roma in der Innenstadt mit Platzverweisen belegt, wirft die Partei DIE LINKE die Frage nach einer sensiblen Vorgehensweise auf.

"Ich konnte selbst beobachten, wie Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine Frau aufforderten den Westenhellweg zu verlassen. Dabei wurde aber auch deutlich, dass die Mitarbeiter mit der Situation hoffnungslos überfordert waren und die Sprachbarriere nicht einmal im Ansatz überwinden konnten," so Utz Kowalewski, Kreissprecher von DIE LINKE. Tatsächlich versuchten die Ordnungshüter die Frau auf italienisch anzusprechen.

Das die Situation noch durch fremdenfeindliche Äußerungen einzelner Passanten begleitet wurde, macht nach Ansicht der Linken die ganze Brisanz des Themas deutlich: Sinti und Roma wurde seit Jahrhunderten in Europa - insbesondere auch in Deutschland zur NS-Zeit - verfolgt, vertrieben und ermordet. Die  derzeitigen Lebensumstände von aktuell aus dem Balkan geflohenen Sinti und Roma wären mit dem Armutsbegriff noch verharmlost dargestellt. Gleichzeitig ist natürlich nicht zu dulden, wenn versucht wird über das Mitleid mit den Kindern der Sinti und Roma Geld zu erbetteln, mit allen Nachteilen für das Kindeswohl.

"Das Ordnungsamt ist allerdings der völlig falsche Akteur auf diesem Gebiet - es kann nicht um eine erneute Vertreibung der Sinti und Roma gehen, sondern es muss um Sozialarbeit gehen. Daher wären aus unserer Sicht beim Jugendamt neue Planstellen für Sozialarbeiter zu schaffen, die sich in der Szene auskennen und die Mütter und Kinder sinnvoll unterstützen und begleiten können," so Kowalewski.

Quelle: Pressemitteilung 'Die Linke' vom 24.02.09

 

zur Vorgeschichte siehe:  Schicksale, die kaum einen berühren

 

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