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Keine Fahrkarten mit 20-Cent-Stücken: Automaten kennen keine Gnade

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„Bitte zahlen Sie möglichst passend!” - diese Aufforderung auf den 200 Fahrkartenautomaten der DSW 21 passt Kunden oft gar nicht in die Tüte. Je nachdem, was der Fahrgast im Portemonnaie, kann das Kaufen eines Tickets nicht nur Geld, sondern auch Nerven kosten. Aus vielen Gründen.

Mit der Einführung des Euros 2002 standen die Stadtwerke vor einem Problem. »Umrüsten ist zu teuer, wegschmeißen konnten wir die Geräte auch nicht.«

Zu D-Mark-Zeiten gab es nur sieben Münzen, mit Euroeinführung wurden es acht. Auch die 100 alten Automaten, die bis heute im Einsatz sind, können nur sieben Münzen erkennen - eine musste als Zahlungsmittel gestrichen werden: Die Entscheidung fiel auf das 20-Cent-Stück.

„Ein 20-Pfennig-Stück gab es ja auch nie”, sagt DSW 21-Sprecher Bernd Winkelmann, so wurde das 20-Cent-Stück gekippt. Mit dem Ergebnis, dass die alten, orangefarbenen Automaten allesamt mit dieser Münze nichts anfangen können. Selbst dann nicht, wenn das Erwachsenen-Ticket Preisstufe A ausgerechnet 2,20 Euro kostet. „Was sollten wir denn machen? Umrüsten ist zu teuer, wegschmeißen konnten wir die Automaten auch nicht”, so Winkelmann. Immerhin verschlingt so ein Automat nicht nur Münzen, sondern auch einen höheren fünfstelligen Betrag für die Anschaffung.

Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem Kunden zu kämpfen haben. Beispiel 2: Zahlen mit einem Geldschein. 20-Euro oder 50-Euro-Scheine werden nur dann von den Automaten akzeptiert, wenn der Fahrpreis höher als 10 Euro liegt. Heißt: Der Kunde kann mit einem 20-Euro-Schein kein Ticket für 2,20 Euro kaufen. Der Automat spuckt den Schein wieder aus. Dasselbe passiert, wenn der Fahrgast etwa ein Vierer-Tagesticket, Preisstufe B, für 33,30 Euro ziehen will. Der Grund ist derselbe: Alle 200 Automaten können maximal 9,95 Euro an Wechselgeld ausgeben: „Die Kapazitäten der Automaten sind begrenzt.”

»Wenn wir mehr Geld 'rausgeben, laufen wir Gefahr, dass die Automaten blank sind.«

Während die Probleme in Sachen Wechselgeld programmiert sind, sollen Kunden mit 20-Cent-Stücken bald bessere Karten haben. Die alten, organgefarbenen Automaten würden nach und nach ausgemustert und durch die roten, neueren ersetzt werden, verspricht Winkelmann. DSW 21 versuche zudem, alte und neue Automaten an den Stadtbahnhaltestellen zu mischen, soweit es möglich ist. Bis dahin wird es wohl weiter heißen: „Bitte zahlen Sie möglichst passend!”

Quelle: WAZ vom 23.03.09

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