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Jeder dritte Maurer hört früher auf

Die geplante Rente mit 67 sorgt bei den Baubeschäftigten in Dortmund für zunehmenden Protest. "Der Unmut wächst. Viele Kollegen fühlen sich schlicht und einfach verschaukelt", sagt Carsten Kuttnik, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft IG Bau Bochum-Dortmund.

Schon heute sei es fast unmöglich, als Beschäftigter bis zum gesetzlichen Rentenalter von 65 auf dem Bau zu arbeiten. So müsse jeder dritte Maurer in Dortmund aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf frühzeitig aufgeben. "Andere Kollegen versuchen, im Alter eine leichtere Beschäftigung zu finden. Wer da keinen Erfolg hat, dem bleibt nur noch die Frührente", erklärt Kuttnik. Das gesetzliche Rentenalter von 65 Jahren erreichten nur wenige. "Auf dem Bau kann man eben nicht alt werden. Wer da die Rente mit 67 fordert, hat seinen Sinn für die Realität verloren", kritisiert Kuttnik die Renten-Pläne der Regierung.

Grund für das frühe Ende des Berufslebens auf dem Bau in Dortmund sei die enorme Arbeitsbelastung. "Schweres Heben, eine hohe Beanspruchung der Gelenke und der Wirbelsäule, dazu das Arbeiten auch bei ungünstigem Wetter - so was geht über die Jahre an keinem spurlos vorbei." Bis zum 67. Geburtstag auf Gerüsten herumzuklettern, sei einfach nicht möglich. "Die Rente mit 67 ist daher nichts anderes als eine Rentenkürzung. Die Bundesregierung kann unmöglich daran glauben, dass ein fast 70-Jähriger noch auf einem Dachfirst balanciert."

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 06. Juli 2006

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