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Jeder 10. in Dortmund lebt von Hartz IV

Das stimmt nachdenklich: Mehr als jeder zehnte Dortmunder im erwerbsfähigen Alter war 2008 auf staatliche Hilfe in Form von Hartz IV angewiesen.

Das geht aus einer Studie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor. Im Vergleich zu anderen Großstädten belegt Dortmund damit einen der hinteren Plätze. München, Stuttgart und Münster sind die Sieger dieses Rankings, stehen vergleichsweise gut da. Schlusslichter sind Berlin und Halle. Dabei brummte die heimische Wirtschaft im vergangenen Jahr noch – und die Arbeitslosigkeit ging zurück.

Es gibt Hoffnung

Dennoch bekamen viele langzeitarbeitslose Menschen in Dortmund keine Chance. Doch mittlerweile gibt Hoffnung: So hat sich der Trend einer steigenden Zahl von Erwerbstätigen im Hartz-IV-System in diesem Jahr nicht fortgesetzt. Nach Angaben der JobCenterARGE Dortmund bezogen Ende November 56.181 Menschen Transferleistungen.

„Geht man von einer Einwohnerzahl von knapp 600.000 Menschen aus, beträgt der Anteil der ALG-II-Empfänger in Dortmund aktuell 9,36 Prozent – und liegt demnach unter dem in der Studie erwähnten Wert“, erläuterte Pressesprecher Christian Scherney auf Anfrage.

Für die JobCenterARGE Dortmund sei 2009 das erfolgreichste Jahr im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit. Scherney führt diese positive Entwicklung auf den „richtigen arbeitsmarktpolitischen Instrumentenmix“ zurück.

Als Beispiel nannte er die JobPerspektive. Mit Hilfe des Bundesprogramms wurden bisher mehr als 1000 Arbeitslosengeld II-Bezieher in den Arbeitsmarkt integriert.

Keine Prognose

Ob es aber in diesem Tempo weitergeht, dazu wollte Scherney keine Prognose abgeben. „Das hängt stark von der Entwicklung des Arbeitsmarktes ab. Wir hoffen jedoch auf ähnlich gute Ergebnisse.“

Grundsätzlich habe sich die Einführung von Hartz IV-Leistungen aber positiv auf die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Dortmund ausgewirkt. So habe sich ihre Zahl seit 2006 fast halbiert – von 25.125 auf 13.960.

Quelle: RN vom 30.12.09

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