Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Soziale Entwicklung Förderung kassiert, aber Lohn einbehalten

Förderung kassiert, aber Lohn einbehalten

Uwe Orfgen war über zwei Jahre arbeitslos und froh, endlich wieder einen Job zu haben. Der wurde im Juli gekündigt - der Lohn für über einen Monat jedoch einbehalten, obwohl sein Ex-Arbeitgeber die Förderleistungen der ARGE bereits kassiert hatte.

Die ARGE zahlt ein Jahr lang 50 Prozent des Lohns plus die Beiträge zur Sozialversicherung, wenn Unternehmen einen Langzeitarbeitslosen einstellen. Die MEDO Bau GmbH tat dies und gab dem gelernten Maurer Uwe Orfgen einen unbefristeten Vertrag, den sie jedoch zum 6. Juli fristgerecht kündigte. "Das ist in Ordnung", sagt Uwe Orfgen, "was aber gar nicht geht, ist, dass mir mein Lohn

Zum ersten Verhandlungstermin, wobei es um das Juni-Gehalt ging, war kein Vertreter der MEDO Bau GmbH erschienen, so dass ein Versäumnisurteil erging. Gleiches war gestern der Fall, als Orfgen seinen Lohn für die Arbeitstage im Juli einforderte. Karl Meiberg, Senior-Chef der Firma, sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass er Orfgen das Geld überweisen wolle. Täte er es nicht, käme der Gerichtsvollzieher...

Seit dem 11. Juli war Uwe bei einem Bau-Unternehmen im Hafen beschäftigt - wieder mit Förderung der ARGE. Was folgte, war das gleiche Spiel. Orfgen wurde gekündigt, Anfang September. Diesmal jedoch nur mündlich, so dass der Vertrag formal noch Gültigkeit besitzt.

Wieder bekam Orfgen nur einen Teil seines Gehalts ausgezahlt, 900 Euro für den Monat Juli. Wieder klagte er auf Auszahlung des Lohns, wieder erschien sein Arbeitgeber nicht vor Gericht. Diesmal jedoch wegen eines Formfehlers. Die Vorladung trug einen falschen Vornamen des Firmeninhabers.

"Es ist immer das gleiche. In solchen Fällen spielen die Unternehmen auf Zeit", sagte die zuständige Richterin. "Aber mir geht die Luft nicht aus", sagt Orfgen. Der nächste Termin ist für den 15. Oktober anberaumt.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 24.09.2007

Artikelaktionen