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Faust in der Tasche bei Wachleuten

Zwischen Hoffen und Bangen, Wut und Enttäuschung stecken die Mitarbeiter der Wachfirma Guardian, die auf ausstehende Löhne warten und nicht wissen, wie es weiter geht. ...

.. 25 von 70 Leuten haben inzwischen bei der Gülich-Gruppe eine neue Anstellung erhalten. Die Stadtwerke haben inzwischen Nägel mit Köpfen gemacht und dem Holzwickeder Unternehmen zu 80 Prozent den Auftrag zur Bewachung von Bahnen, Stationen und Anlagen entzogen. Eingesprungen ist die Gülich-Gruppe, die zuvor bereits von DSW21 mit Reinigungsarbeiten beauftragt worden war.

Jürgen Gülich: "Wir haben gut 25 Leute von Guardian übernommen." Mehr sei leider derzeit nicht drin, weil der Unternehmer ansonsten wie bei einem Betriebsübergang auf Verbindlichkeiten von Guardian sitzen bleiben würde. Problem: Guardian hat keine Insolvenz angemeldet - und nach Kenntnis unserer Redaktion auch keine Absicht dies zu tun.

Viele Beschäftigte von Guardian warten nach wie vor auf Löhne aus den Monaten Januar, Februar und jetzt auch März. Die Gewerkschaft berät die Leute bei der Geltendmachung von Lohnforderungen. Gestern waren die sie erneut bei Verdi, um die verfahrene Situation zu besprechen, wie Verdi-Juristin Gudrun Menge berichtet. Kurios: Guardian fordert die um ihren Lohn Geprellten auf, weiter zu arbeiten.

Die Wogen gehen bei den Mitarbeitern, die von Gülich nicht übernommen worden sind, hoch. Einer hat inzwischen Anzeige gegen seinen Arbeitgeber wegen Insolvenzverschleppung gestellt. Diese ist bis gestern bei der Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht eingegangen.

Neid und Verdächtigungen gegen die Kollegen, die den Betriebswechsel geschafft haben: Von sozialer Auswahl könne doch keine Rede sein, wenn neben dem alten Betriebsrat auch dessen Sohn genommen worden sei, kritisiert man hier.

Nein, eine Bevorzugung habe es nicht gegeben, kontert Jürgen Gülich dort. Jeder habe die Chance zur Bewerbung gehabt. Es sei "normal und seriös" ausgewählt worden. Er wisse, wie sehr die Leute auf den Lohn angewiesen sind. Einigen habe er deshalb sogar einen Vorschuss gegeben.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 1.4.08

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