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Fans grölten rechte Parolen

Schwere Vorwürfe gegen die Polizei: Obwohl rund 50 Fußballfans beim Auswärtsspiel der BVB-Amateure in Herne lautstark antisemitische Parolen grölten, griffen die Ordnungshüter nicht ein. "Das war eindeutig rechtes Liedgut. Die Gesänge waren deutlich zu hören, aber die Polizisten haben nichts dagegen unternommen", ...

... sagt Nina Schulz (31) von der BVB-Fanabteilung. "Das Schlimme daran ist, dass die Leute deshalb vielleicht glauben, so ein Verhalten wäre ok", findet BVB-Fan Christian Schöler (24). Jens Volke, BVB-Fanbeirat: "Was Samstag passiert ist, war nicht das erste Mal. Bei Kleinigkeiten greift die Polizei oft hart durch, sonst schaut man weg."

Die Polizei wehrt sich: "Natürlich schauen wir nicht weg, Straftaten müssen wir sogar verfolgen", sagt Thomas Gutsfeld, Leiter der Polizeiinspektion Herne. Allerdings sei es oft schwer, die Äußerungen einzelnen Personen eindeutig zuzuordnen. "Zur Beweissicherung filmen wir deshalb im Stadion. Die Aufnahmen werden derzeit ausgewertet, die Täter müssen mit Anzeigen rechnen."

Aus taktischen Gründen ist es laut Gutsfeld nicht immer möglich, rechte Schreihälse aus größeren Gruppen zu isolieren. "Manchmal ist es viel zu gefährlich, mit ein paar Mann einzugreifen." Zudem hätte die Polizei ganz andere Sorgen gehabt: Zehn Minuten vor Spielende versuchten rund 80 Fans, eine Polizeisperre zu durchbrechen, um auf die Herner Fans loszugehen. "Das konnten wir verhindern. Wir ermitteln wegen Landfriedensbruchs." - weg

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 06. Juni 2006
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