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Easyjet: Streik bis nächsten Sonntag

Der Streik bei Easyjet wird sich noch bis zum Ende der nächsten Woche hinziehen. Somit kann es weiterhin am Dortmunder Flughafen zu Verspätungen bei Flügen des britischen Billigfliegers kommen.

  Am 26. Oktober schließt die Airline ihre Basis in Dortmund. Davon betroffen sind 116 Beschäftigte. Die allesamt mit britischen Arbeitsverträgen ausgestatten Angestellten streiken für eine höhere Abfindung und eine längere Übergangsfrist für ihren Wohnortwechsel zu einem anderen Easyjet-Standort. Easyjet hatte allen Mitarbeitern, die im Unternehmen bleiben möchten, angeboten, an die Basen in Paris, Mailand oder London zu wechseln. Für den Übergang setzt Easyjet seinen Flugbegleitern eine Frist von fünf Tagen.

Es ist der erste Streik in der 13-jährigen Unternehmensgeschichte von Easyjet. Ihm wird seitens der Gewerkschaft Unite Symbolkraft zugeschrieben, da auch andere Basen von Easyjet in Europa von Schließungen bedroht seien.

An allen ungeraden Tagen bis zum nächsten Sonntag soll komplett gestreikt werden, an geraden Tagen falle der Bordservice aus, kündigte die britische Gewerkschaft Unite an. Heute kam es zu einer Verspätung der Maschine nach London. Passagiere wurden darüber per sms informiert. Easyjet lässt von anderen Standorten Kabinenpersonal einfliegen, um den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.

Quelle: WR vom 17.10.08

 

Easyjet baut Druck gegen Streikende auf

Der Streik bei Easyjet wird sich noch bis zum Ende der nächsten Woche hinziehen. Somit kann es weiterhin am Dortmunder Flughafen für Verspätungen bei Flügen des britischen Billigfliegers kommen.

Während des Ausstands bekommt das strahlend liberale Antlitz des Unternehmens erste Flecken. Am 26. Oktober schließt die Airline die Basis in Dortmund. Davon betroffen sind 116 Beschäftigte. Am härtesten trifft es die Kabinenbesatzung. Die 67 allesamt mit britischen Arbeitsverträgen ausgestatteten Angestellten streiken für eine höhere Abfindung und eine längere Übergangsfrist für ihren Wohnortwechsel zu einem anderen Standort. Easyjet hatte allen Mitarbeitern angeboten, an die Basen in Paris, Mailand oder London zu wechseln. Für den Übergang setzt Easyjet eine Frist von fünf Tagen.

Für eine Flugbegleiterin, die nicht genannt werden wollte, ist das nicht zu schaffen: "Ich habe hier Familie und kann nicht so einfach weg." Ihre Alternative: Eine Abfindung von rund 9800 Euro und Arbeitslosigkeit. Das Schlimmste für alle 30 Mitglieder der Kabinenbesatzung, die ebenfalls nicht umziehen können und deshalb entlassen werden: Auf Grund der britischen Arbeitsverträge erhalten sie in Deutschland keinen Cent Arbeitslosengeld.

Dazu Claudia Busse, Flugbegleiterin und Repräsentantin der Gewerkschaft Unite: "Das Angebot zielt darauf ab, so viele Arbeitnehmer wie möglich loszuwerden. Ich habe hier gern gearbeitet, aber jetzt sieht man, wie Easyjet wirklich arbeitet." Ein Gerücht machte die Runde, dass Easyjet die Namen aller Streikenden an andere Fluggesellschaften schicken wolle, falls sie den Ausstand nicht beendeten. "Das ist Druck pur. Jeder hat Angst, nirgendwo mehr einen Job zu bekommen", so Claudia Busse.

Es ist der erste Streik in der 13-jährigen Unternehmensgeschichte von Easyjet. Ihm wird seitens der Gewerkschaft Unite Symbolkraft zugeschrieben, da auch andere Basen von Easyjet in Europa von Schließungen bedroht seien. An allen ungeraden Tagen bis zum nächsten Sonntag soll komplett gestreikt werden, an geraden Tagen falle der Bordservice aus, kündigte die britische Gewerkschaft Unite an.

Wie Unite-Gewerkschaftssekretär John Street mitteilte, sei Kollegen verboten worden, in Uniform zu streiken. Zwei extra vom Management Easyjet engagierte Sicherheitsleute, die Gewerkschaftsmitgliedern den Einlass zum Crewbereich versperrten, sorgten auch dafür, dass diese Anweisung auch ankam. "Nach britischem Recht dürfen Flugbegleiterinnen in Uniform nicht streiken, weil sie eine Sicherheitsfunktion suggerieren, die sie dann nicht ausfüllen", sagte Easyjet-Sprecher Oliver Aust. Von Sicherheitsleuten sei ihm nichts bekannt.

Quelle: WR vom 17.10.08

easyJet-Streik bleibt zunächst ohne große Auswirkungen

Der Streik beim Billigflieger easyJet hat den Flugbetrieb am Dortmunder Flughafen am Freitag kaum beeinträchtigt. Die erste Maschine verspätete sich, nach Angaben des Unternehmens seien die Passagiere aber schon am Tag zuvor informiert worden.

Der Ausstand in Dortmund war für das britische Unternehmen eine Premiere. „Das hat es in der über 12-jährigen Geschichte von easyJet noch nicht gegeben“, so Sprecher Oliver Aust. Die streikenden Angestellten fühlen sich nach Informationen von RuhrNachrichten.de bedroht, trauen sich nicht vor die Kamera. Ein Crewmitglied (35) berichtet: „In unserer Uniform dürfen wir nicht streiken. Und wer mit der Presse redet, werde auch bei keiner anderen Airline mehr einen Job bekommen.“ Das Kabinenpersonal, das gestern die erste Maschine nach London fliegen sollte, durfte nach der Arbeitsniederlegung nicht einmal mehr die betriebseigenen Toiletten benutzen, hieß es.

Unternehmen droht mit Schadensersatz-Klage


Die britische Gewerkschaft Unite hatte zu dem Streik in Dortmund aufgerufen, Unterstützung gab es von verdi. Dort ging am Donnerstagabend ein vierseitiges Fax einer Münchener Anwaltskanzlei ein. Tenor: Ein „Unterstützungsstreik“ sei unverhältnismäßig und unzulässig. Von einer Schadensersatz-Klage war die Rede. verdi-Sekretärin Cornelia Hintz (53) bleibt gelassen. „Wir unterstützen nur unsere Partnergewerkschaft, das sieht die Satzung der Internationalen Transportarbeiterförderation so vor.“ Die Gewerkschafter fordern neben höheren Abfindungen eine längere Übergangsfrist. Am 26. Oktober wird die Basis in Dortmund bekanntlich geschlossen; um ihren Lebensmittelpunkt nach Mailand, Paris oder London zu verlegen, lässt easyJet den Angestellten Zeit gerade einmal fünf Tage Zeit.

Aust verteidigt Sozialplan

Oliver Aust, der vor dem Raum der Gewerkschafts-Pressekonferenz wartet, versteht die Aufregung gar nicht. Schließlich seien den 111 Beschäftigten alternative Arbeitsplätze angeboten worden, zudem gebe es Sonderurlaub, Umzugskosten und Sprachkurse würden ebenfalls bezahlt. An die 35 Mitarbeiter, die nicht an andere Standorte wechseln, flössen Abfindungen, die doppelt so hoch ausfielen, wie gesetzlich vorgesehen. „Dem Sozialplan hat Unite-Chef John Street zugestimmt, für den Streik gab es keine Mehrheit“, sagt Aust. Komisch nur, dass Street (62) widerspricht: „Es gab keine Einigung.“

Streik soll fortgesetzt werden

Die Gewerkschaft Unite will den Streik bis zum 26. Oktober fortsetzen. An geraden Tagen werde nur die Bedienung im Flieger eingestellt, an ungeraden arbeiten die betroffenen Mitarbeiter gar nicht. Während easyJet davon ausgeht, das Ersatzpersonal einen reibungslosen Ablauf im Flugbetrieb sicherstellen kann, rechnet die Gewerkschaft in den nächsten Tagen mit Beeinträchtigungen.

Quelle: RN vom 17.10.08

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