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Demo und Gegendemo treffen sich nicht

Für den 1. Mai hätte sich Polizeipräsident Hans Schulze ein ordentliches Gewitter gewünscht - bei den sommerlichen Temperaturen ist nicht davon auszugehen, dass die Teilnehmer an der rechten und linken Demonstration nach ihrer Kundgebung schnell nach Hause gehen. "Der Tag hat auch für Dortmunder Verhältnisse eine besondere Dimension", sagte Schulze gestern bei einer Pressekonferenz.

Die Polizei geht davon aus, dass bis zu 1500 Rechte zu dem Aufmarsch im östlichen Stadtgebiet kommen. "Das wird die zentrale Veranstaltung der Neonazis, seit einem Jahr wird dafür in Deutschland und dem benachbarten Ausland geworben", erklärte der Polizeichef. Ursprünglich sollte die Veranstaltung einen "Event-Charakter" bekommen - mit Musikauftritten und Grillrunden. "Wir haben das durch Auflagen stark beschränkt."

Im linksautonomen Spektrum wird seit langem für die Teilnahme an einer Gegendemo geworben - die Einsatzleitung rechnet dort ebenfalls mit bis zu 1500 Teilnehmern. Entgegen der Wünsche des Veranstalters untersagte die Polizei dem "Antifaschistischen Bündnis 28.3." einen Marsch in Richtung der Neonazi-Demo - nach einer Beschwerde des Anmelders bestätigte das Verwaltung Gelsenkirchen gestern das Verbot.

Anders als in den Vorjahren wollen die Ordner diesmal ein Aufeinandertreffen in Sichtweite verhindern. Um Ausschreitungen zu verhindern, wurden zur Verstärkung neben Hundertschaften aus ganz NRW und der Bundespolizei erstmals auch Kräfte aus benachbarten Bundesländern nach Dortmund gerufen.

Gestern begann die Polizei, Flugblätter an die Anwohner zu verteilen, die von den Demonstrationen betroffen sind. Gleichzeitig begannen Mitarbeiter des Tiefbauamtes, entlang der Routen Parkverbotsschilder auszustellen. Autos, die dort am 30. April und 1. Mai abgestellt werden, würden kostenpflichtig abgeschleppt, kündigte die Stadt gestern an.

Katholische und Evangelische Kirche riefen zur Gegenkundgebung unter dem Titel "Bunt statt braun" an der evangelischen Kirche in Brackel auf. Auftakt ist ein ökumenischer Gottesdienst um 14 Uhr. Eine weitere Gegenkundgebung findet ab 10 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge vor der Oper statt. Dazu hatten u.a. OB Langemeyer und DGB-Chef Eberhard Weber aufgerufen. - weg

Eine Übersicht über Gegenveranstaltungen und Demo-Routen veröffentlichen wir am Montag.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 27. April 2007

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