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Brutaler Überfall auf Afrikaner

Mit den Worten "Hey Du Neger, Ausländer raus!" griffen zwei Verbrecher in der Nacht zu Dienstag in der Nordstadt einen Schwarzafrikaner an. "Beide Männer schlugen auf den 34-Jährigen ein und verletzten ihn im Gesicht", berichtet ein Polizeisprecher.

Als Zeugen hinzukamen, flüchteten die Täter und ließen ihr Opfer leicht verletzt zurück. Der Angriff hatte sich gegen 1 Uhr auf der Bornstraße ereignet.

Wenig später attackierten die zunächst unbekannten Gewalttäter noch einen 38-Jährigen aus Bergkamen. Die zwischenzeitlich alarmierte Polizei konnte in der Nähe zwei Tatverdächtige stellen. Die Ermittlungen ergaben, dass die 31- und 23-Jahre alten Männer zuvor schon weitere Passanten grundlos angepöbelt hatten. Beide wurden festgenommen. Sie müssen mit einer Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Volksverhetzung rechnen.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 20.02.07


und gleich noch ein Überfall am Montagabend:

"Sehr, sehr erschreckend"

Ein 17-Jähriger ist am späten Montagabend in der City von sechs Jugendlichen brutal zusammengeschlagen worden. Viele Passanten sahen einfach weg.

"Niemand von den Umstehenden kam dem Opfer zur Hilfe, auch wurde kein Notruf über 110 abgesetzt", berichtet ein Polizeisprecher. Der Jugendliche wartete gegen 22 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle Reinoldikirche, als ihn die sechs Täter ansprachen und zu Boden stießen. "Sie traten mehrfach auf seinen Körper und seinen Kopf ein, durchwühlten sämtliche Taschen und entwendeten sein Handy."

Fahndung erfolglos

Der Schüler blutete stark, er schleppte sich mit Prellungen und Schürfwunden nach Hause. Seine Eltern alarmierten die Polizei, die umgehend eine Fahndung nach den Tätern einleitete. Erfolglos. Gestern befand sich das Opfer noch in ärztlicher Behandlung, heute soll es vernommen werden.

Warum griff keiner der Passanten ein, warum holte niemand Hilfe? Das kann auch Rolf Wagemann - (Foto), der sich nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst für die Opferschutzorganisation Weißer Ring engagiert, nicht nachvollziehen. "Wir erleben das immer häufiger", erklärt der 64-Jährige, "die Gleichgültigkeit der Menschen ist sehr, sehr erschreckend." Regelmäßig berichten ihm Menschen, die unter den Folgen eines Verbrechens leiden, dass Passanten bewusst den Blick abwendeten. Dabei sei die Dunkelziffer hoch - viele Fälle würden der Polizei gar nicht gemeldet.

"Die Polizei bittet darum, bei der Feststellung von Straftaten sofort den Notruf zu wählen. Nur so kann den Opfern eine schnelle Hilfe gewährt werden", schreibt die Polizei unter die Meldung des Straßenraubes. Was der Beamte als Bitte formuliert, ist eigentlich eine Pflicht. "Unterlassene Hilfeleistung kann in schweren Fällen mit bis zu einem Jahr Haft geahndet werden", stellt Dr. Ina Holznagel, Sprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft klar. - Andreas Wegener

Die Polizei sucht dringend Zeugen. Bei den Tätern soll es sich um sechs 16 bis 20-Jährige türkischer Herkunft handeln. Zwei von ihnen trugen eine Kappe, eine der Marke "Van Dutch". Alle trugen Jeans und hatten die Socken über die Hosenbeine - gezogen.

Hinweise unter Tel. 1321121.

>> www.weisser-ring.de

>> www.aktion-tu-was.de

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 20.02.07

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