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ARGE-Kunden dürfen hoffen

Heinz-Jürgen Tegethoff guckt verdrießlich auf die Arbeiter, die gerade die Rolltreppe an der U-Bahn-Haltestelle Märkische Straße reparieren. "Die ist ständig kaputt", sagt er. Er muss es wissen, denn der 58-Jährige begleitet oft Freunde zu der JobCenter ARGE am Kaiserhain.

Die sind zum Teil schwer behindert. "Wie sollen die denn die Treppen hoch kommen? Und einen Aufzug gibt es hier auch nicht." Letztens, als die Rolltreppe wieder mal defekt war, hat er einer älteren Frau mit Rollator die Treppe hoch geholfen.

Für den Rentner ist es unbegreiflich, dass gerade die ARGE am Kaiserhain für die gesamten 4500 arbeitslosen Schwerbehinderten und Rehabilitanten in Dortmund zuständig ist. Denn die Infrastruktur sei dort aufgrund der U-Bahn-Station mit ihren Mängeln und den fehlenden Parkplätzen rund um die ARGE überhaupt nicht als Standort geeignet. Zu allem Überfluss, so hat er feststellen müssen, gebe es in der ARGE keine Möglichkeit ein Getränk zu kaufen. "Und das bei diesen Temperaturen und den stundenlangen Wartezeiten für die Menschen".

Die Probleme sind bei den entsprechenden Stellen durchaus bekannt, doch Abhilfe zu schaffen, scheint nicht immer ganz so einfach zu sein. Die Rolltreppe an der Märkischen Straße wurde gestern jedenfalls repariert. "Wir bemühen uns immer, so schnell wie möglich Schäden zu beseitigen", betont Britta Heydenbluth, Pressesprecherin von DSW 21.

Der Einbau von jeweils einem Aufzug auf den zwei Bahnsteigen an der U-Bahn-Haltestelle Märkische Straße ist bereits in Planung. Allerdings will sich Otto Schließler, Leiter des Stadtbahnbauamtes, nicht darauf festlegen lassen, wann sie das erste Mal in die Höhe schweben. Das hänge auch noch an den Planungen rund um den B1-Tunnel.

Wasserspender?

Bei der ARGE ist das Thema fehlende Getränke erkannt, allein die Umsetzung das Problem. "Die Aufstellung eines Getränkeautomaten hängt nur noch vom Lieferanten ab", so Pressesprecherin Adriana Galunic. Und warum stellt man nicht einfach einen Wasserspender auf? "Da sprechen hygienische Gründe gegen", so Galunic. Denn Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Spender oftmals stark verkeimt seien. Auch jeweils ein Automat für Snacks sowie für Heißgetränke sollen den 22000 dortigen ARGE-Kunden künftig die Wartezeit etwas angenehmer machen.

Britta Heydenbluth hat noch einen Tipp für Schwerbehinderte: Sie können 26 Mal im Jahr kostenfrei den Behindertenfahrdienst von DSW21 nutzen. Danach zahlen sie pro Fahrt 3,80 Euro bzw. ab 1. August 4 Euro. Voraussetzung ist eine entsprechende Bescheinigung vom Sozialamt. - kiwi

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 27.07.06

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