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Anwohner der Rheinischen Straße klagt gegen "Polterbahn"

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Gut 100 Mio. Euro investieren die Stadtwerke in die neuen Stadtbahnen für die Ost-West-Strecke. Und es könnte noch etwas teurer werden. Denn dem Verkehrsunternehmen stehen Schaden-ersatzforderungen ins Haus.

Die Geduld von Hans-Jörg Vollmer ist nämlich am Ende. Schon im Juni vergangenen Jahres hatte er sich über Lärm und Erschütterungen durch die neuen Niederflur-Bahnen beklagt. Die seien deutlich lauter als die alten Straßenbahnen, beklagt der Hauseigentümer und Anwohner an der Rheinischen Straße.

Die Stadtwerke (DSW) versprachen Besserung. Spürbar passiert ist allerdings noch nichts. Vollmer fordert deshalb nun für angekündigte Mietminderungen seiner Mieter und nicht mehr vermietbare Wohnungen einen finanziellen Ausgleich – und überlegt sogar, vor Gericht eine Einstweilige Verfügung gegen den Einsatz der Bahnen zu beantragen.

Problemen der "Polterbahn" sind bestätigt

Immerhin sind die Probleme mit der „Polterbahn“ inzwischen sogar amtlich bestätigt. Bei Messungen vor Ort stellten Experten des Umweltamtes fest, dass die neuen Stadtbahnwagen in bestimmten Frequenzbereichen tatsächlich lauter sind als die alten Fahrzeuge – und dass es auch mehr Erschütterungen im Boden gibt.

Die DSW-Fachleute zeigen sich ratlos. Der Wagen fahre in acht bis neun anderen Städten, ohne dass es dort zu Probleme komme, betont DSW-Sprecher Bernd Winkelmann. Ein Problem sei hier, dass die Räder nicht rund liefen. „Wir schleifen deshalb nach. Aber das kann nur eine Notlösung sein.“ Mit den Herstellern von Fahrzeug und Rädern forsche man weiter intensiv nach den Ursachen. „Unser Ziel ist es, die Probleme abzustellen“, verspricht Winkelmann.

Am Zug ist auch die Stadt. Denn sie ist für die Umsetzung der neuen Lärmrichtlinie der EU zuständig. Und nach deren Maßgabe fällt der Bahnverkehr an der Rheinischen Straße ebenfalls durch. Eine Hoffnung ruht auf dem Konjunkturpaket der Bundesregierung, das auch Geld für Schallschutz an Schienenstrecken vorsieht. „Im Zweifel muss das Schienenbett wie im Tunnel auf Gummimatten verlegt werden“, schlägt Hans-Jörg Vollmer vor.

Quelle: RN vom 20.01.09

 

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