Aktionstag gegen Neonazi-Werbung
Dorstfeld. (jab) Hunderte von Schnipseln mit einer Internetadresse wurden unmittelbar vor den Schulferien auf dem Schulhof des Reinoldus-Schiller-Gymnasiums verstreut. Jedoch führten die Links nicht zu Werbeanzeigen, sondern zu Hetzparolen von Neonazis.
"Unfassbar", finden Schüler, Lehrer und Eltern und starten jetzt einen Aufruf gegen den Rechtsradikalismus. Schulen sind als bevorzugtes Ziel für Propaganda-Aktionen schon seit geraumer Zeit in das Visier brauner Organisationen gerückt. Kinder und Jugendliche sollen schon früh für Parolen von Hass, Rassismus und Intoleranz empfänglich gemacht werden.
Das Reinoldus-Schiller-Gymnasium, es hat mit "CourAGE gegen Rechts" und der ai-Schülergruppe bereits zwei Arbeitsgemeinschaften gegen Rechtsradikalismus, wehrt sich nun mit einem Flugblatt und auf der Internetseite gegen die braunen Aktionen: "Wir fordern alle Schülerinnen und Schüler wie auch ihre Eltern auf, gegenüber dem Rechtsradikalismus Stellung zu beziehen, sich über seine Hintergründe zu informieren und die Schulen durch politische Aufklärung und engagiertes Handeln gegen den Rechtsradikalismus zu stärken", heißt es in dem Aufruf.
Für Freitag, dem 12 September, hat man am RSG einen "Aktionstag gegen Rechts" geplant und fordert die Dortmunder Parteien auf, "die Schulen in ihrem Engagement aktiv zu unterstützen."
Die CourAGe wurde seitens der Stadt Dortmund bereits für ihre langjährige Arbeit ausgezeichnet. Einen völlig neuen Weg geht nun eine Initiative ehemaliger Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die beispielhaft sich mit ihrer früheren Schule solidarisieren. Aus ihrer Sicht reicht es nicht, wenn die Schulen in ihrer politischen Aufklärung im Rahmen des Schulunterrichts allein gelassen werden. Als Ehemalige möchten sie dieses schulische Engagement unterstützen und in der Öffentlichkeit hierfür eintreten.
Der Aufruf kann auf der Homepage des RSG angeschaut werden: rsg-gym.org. Alle Ehemaligen sind aufgerufen, sich diesem Aufruf anzuschließen.
Eine wichtige Rolle spiele das Internet auch für die Neonazis. Dort fänden sich zahllose Seiten und Filme aus der rechtsradikalen Szene, die sich so moderner Strategien und variierender Formen bedient. Die Ziele der Rechten: Aufhetzung zu Vorurteilen und Hass, Rassismus und Intoleranz, Unmenschlichkeit und Gewalt, Verharmlosung des Faschismus und Geschichtsfälschung.
Quelle: WR vom 21.08.08