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Hilfe für bedürftige Senioren

"Dienstleistungsagentur für vorpflegerische Hilfestellungen": Bitte unbedingt weiterlesen, denn hinter diesem sperrigen Begriff verbergen sich Menschen. Und zwar solche, denen es wirklich nicht gut geht.

Menschen wie Lothar Bonny - (Foto). Der Rentner muss nach allen Abzügen für Wohnen und Heizen mit weniger als 300 Euro im Monat auskommen. Durch einen Schlaganfall ist er u. a. extrem gehbehindert. Noch helfen Ein-Euro-Kräfte der Dortmunder Dienste Lothar Bonny beim Sauberhalten seiner 50-Quadratmeter-Wohnung. Aber nur bis zum 20. Mai: "Dann stellen sie ihren Dienst in der Senioren-Betreuung ein. 300 Senioren in Dortmund sind hiervon betroffen", ereifert sich Bonny.

.300 Senioren, die weiteres Potenzial bieten für die Dienstleistungsagentur, über die derzeit erst knapp 50 Haushalte bedürftiger, kranker Rentner betreut werden. Dieses Projekt der Dortmunder Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Ausbildungsgesellschaft mbH (dobeq), einer Tochter der AWO, wird im Rahmen der Initiative für ältere Langzeitarbeitslose in Nordrhein-Westfalen durch verschiedene Geldgeber, darunter die Europäische Gemeinschaft, finanziert. Es verfolgt zwei Zielsetzungen: ALG II-Empfängern ab 50 Jahre soll eine neue berufliche Perspektive eröffnet werden, Senioren, die nach Abzug ihrer Wohn- und Heizungskosten nicht mehr als 355 Euro im Monat zur Verfügung haben und sich deshalb kein Unterstützungsangebot auf dem freien Markt leisten können, sollen daheim entlastet werden, z. B. durch kleine Hilfen im Haushalt.

Der Haken: Bisher hat dieses Projekt eine Gesamt-Laufzeit von gerade einmal 18 Monaten. Jeweils 16 sorgfältig ausgewählte und ausgebildete ABM-Kräfte helfen den Senioren für je sechs Monate. Bezahlt werden die Kräfte nach einem normalen Arbeitsvertrag. Sie sind hoch motiviert, "die Krankheitsrate tendiert gegen Null", lauten die ersten Erfahrungen von Andrea Kutscha, dobeq-Projektleiterin. "Aber auch nach den 18 Monaten muss die Hilfe dringend weiter gehen", appelliert Lothar Bonny. - bö

Betroffene Senioren und ALG II-Empfänger über 50 können sich noch melden unter Tel. 880881-23 oder -24.

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 10.05.05

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