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1000 Eltern setzten Signal

Trommeln, Rasseln, Fingerfarben und große Pappe, regenfeste Kleidung und ein paar lustige Kinderlieder - das klingt wie eine gute Grundausstattung für einen Tag in der Kita. Am Samstag Mittag jedoch nutzten über 1000 Eltern und Kinder diese Hilfsmittel, um einen bunten, lauten Demonstrationszug in der Innenstadt zu veranstalten.

"Kurzsichtigkeit"

"Kurzsichtigkeit killt Kita-Qualität!", erklang der Sprechchor auf dem Weg vom Friedensplatz bis zur Abschlusskundgebung vor der Reinoldikirche. Aufgerufen zu der Demonstration hatten die 50 Dortmunder Kitas der Elterninitiativen im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Sie wollten damit ihren Sorgen angesichts einer anstehenden Gesetzesnovellierung auf Landesebene Ausdruck verleihen. Zwar steht noch nicht fest, welche Änderungen genau im Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder vorgenommen werden sollen, doch die Elterninitiativen erwarten, dass besonders ihre Einrichtungen Nachteile haben werden. Die Elternbeiträge könnten in einem neuen Pauschalsystem steigen und besondere Angebote wie die Betreuung sehr junger Kinder unfinanzierbar werden, so die Befürchtungen.

Dialog gesucht

"Wir wollten deshalb jetzt ein Signal setzen, bevor es zu spät ist", erklärte Mitorganisatorin Barbara Holler vom Kindergarten Kleyer Schlümpfe. So suche man jetzt den Dialog mit Kommunalpolitikern, damit diese in ihrem Sinne Einfluss auf die Kollegen des Landtags nehmen könnten.

Betont richtete sich die Aktion deshalb nicht gegen bestimmte Politiker oder Parteien, sondern war vielmehr auf Verständigung ausgelegt. Zum Abschluss übergaben die Kinder symbolische Schlüssel zu ihren Kitas an die erschienenen Kommunalpolitiker. Damit verbanden die Demonstranten die Bitte, die Kitas nicht dem drohenden Schicksal der Schließung zu überlassen, sondern die ihnen auf diese Weise symbolisch übertragene Macht zu deren Existenzsicherung einzusetzen. - Susanne Enz

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 25. Februar 2007

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