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Zehn Euro plus im Monat für nichts

Der Mieterverein warnt vor einer Methode der GAGFAH, ihren 1300 Mietern eine Mieterhöhung näher zu bringen.

Die Gesellschaft versuche, Bewohner zu einvernehmlichen Erhöhungen in Höhe von 10 Euro monatlich zu bewegen. Dafür seien zwei Jahre lang miet-spiegelbedingte Erhöhungen ausgeschlossen. Dumm nur: Die Preise, die hier gezahlt würden, lägen bereits über der Mietspiegelgrenze. "Wo ist da der Vorteil für den Mieter"?, fragen sich Holger Gautzsch und Helmut Lierhaus vom Mieterverein. Und damit auch nach der Begründung für ein Vorgehen, das Lierhaus als "unseriös" bezeichnet. Gautzsch findet, es sehe so aus, als ob die GAGFAH eine "Angst vor einer unkontrollierbaren Steigerung" der Mieten schüre. Nur gebe es dafür nicht den Hauch eines Ansatzes. Auch wenn man nicht wisse, wie sich der Mietspiegel in den nächsten Jahren entwickle: "Aber bei dem derzeitigen Mietniveau braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen."

Eine Summe, für die es keine Grundlage gibt

"Zehn Euro im Monat klingen harmlos", sagt Lierhaus. Aber nach zwei Jahren und 240 Euro stehe der Mieter wahrscheinlich vor der gleichen Frage - und über die Zeit käme eben eine Menge Geld zusammen. Eine Summe, für die es einfach keine Grundlage gebe. Da werde nichts modernisiert, nichts.

In allen bekannt gewordenen Fällen habe es sich um Mieten gehandelt, die, darauf weist Gautzsch hin, "auf absehbare Zeit anhand des Mietspiegels nicht zu erhöhen wären, weil der Mietspiegel entweder bereits ausgeschöpft ist oder bereits überschritten wurde". Auch von anderen Mietervereinen sei nichts anderes bekannt.

"Flatrent" nennt die GAGFAH diese Maßnahme, mit der sie in ihrem süddeutschen Bestand wohl recht erfolgreich sein soll - wohl weil dort die Mietspiegel noch nicht ausgereizt seien.

Den Grund für solch' ein Vorgehen hier kann sich Lierhaus nicht erklären. Möglicherweise sei der Börsengang der GAGFAH nicht besonders erfolgreich gewesen. Das Unternehmen stehe wohl unter Druck, höhere Renditen zu erwirtschaften.

Quelle: WAZ vom 04.06.08

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