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Weniger Übernachtungen in Notschlafstelle

Wenn die Betten-Auslastung sinkt, ist das selten ein Grund zur Freude. Es sei denn, die Nachricht kommt von der Notschlafstelle "Sleep In - Stellwerk": Dort übernachteten in Not geratene Jugendliche im vergangenen Jahr 2380 Mal - fast zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

Vor allem junge Leute aus anderen Städten fanden deutlich seltener den Weg in die Einrichtung am Körner Hellweg. "Über die Gründe können wir nur mutmaßen", sagt Regina Dirks vom Trägerverein "Verbund Sozialtherapeutische Einrichtungen".

Offensichtlich seien die Hilfsangebote in den umliegenden Kommunen verbessert worden, zudem versuche das Jugendamt verstärkt, sich die Kosten von den zuständigen Heimatbehörden zurückzuholen. "Deshalb werden die Betroffenen jetzt schneller in passende Einrichtungen vermittelt", sagt Bodo Weirauch vom Jugendamt.

Auch die Zahl der "Neuaufnahmen" ging erfreulicherweise zurück - von 202 in 2005 auf 156 in 2006. 750 Jungen und 470 Mädchen nahmen die Notschlafstelle in Anspruch. "Die Gründe sind sehr vielfältig", erklärt Mitarbeiter Stefan Meschkis - (Foto), meist stünden aber Ärger mit den (Stief-) Eltern oder Probleme in anderen Jugendhilfs-Einrichtungen an erster Stelle.

Fünf hauptamtliche Mitarbeiter und zwölf Studenten versuchen, den Ratsuchenden zu helfen. "Wenn es nur darum geht, dass die Mutter den neuen Freund der Tochter nicht leiden kann, geht das meist sehr schnell", sagt Katja Barthel. Oft könne es aber auch sehr lange dauern, die passgenauen Hilfsangebote zu organisieren - entsprechend variiere die Aufenthaltsdauer von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

Barthel: "Leider erfahren wir nur selten, was aus den Jugendlichen geworden ist. Dass wir kein Feedback bekommen, macht uns zu schaffen." - weg

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 07. Mai 2007

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