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Selbst Verhütung zu teuer

Deutschland stirbt aus - die Zahl der Alg-II-Empfänger steigt. Marlies Haarmann, Vorsitzende des Unterstützerkreises von Donum Vitae, hat die aktuelle Diskussion gründlich satt.

Es sei schließlich ein gesellschaftspolitisches Problem. "Die Politik will, dass wir mehr Kinder bekommen, aber dann muss man Frauen auch konkrete Unterstützung anbieten", engagiert sie sich.

Stattdessen ist die gesellschaftliche Abwärtsspirale seit fünf Jahren gut in der Beratungsstelle Donum Vitae zu beobachten. Und auch der Irrsinn, dass zwar Schwangerschaftsabbruch bezahlt wird, sichere Verhütungsmittel wie die Pille oder die Spirale aber nicht. Zumindest nicht bei Frauen über 18. Und die sind in der Mehrheit unter den Ratsuchenden bei Donum Vitae. Die Beratungsstelle an der Betenstraße stieß im vergangenen Jahr an ihre Grenzen: Die Zahl der Konfliktberatungen stieg um zehn Prozent auf 198, die Gesamtzahl der Beratungsfälle lag bei 413.

"Die Gründe für Schwangerschaftskonflikte zeichnen ein bedrückendes Bild", resümieren die Beraterinnen Ursula Renneke und Andrea Steffen. In mehr als der Hälfte würde die finanzielle/wirtschaftliche Situation hierfür verantwortlich gemacht. "Dabei geht es nicht ausschließlich um den finanziellen Aspekt, sondern vor allem um die Perspektivlosigkeit. "Wenn Mutter oder Vater schon arbeitslos sind, haben die Frauen Angst, ihrem Kind drohe das gleiche Schicksal", weiß Ursula Renneke.

Und wenn Frauen Arbeit haben, verschweigen sie aus Angst um ihren Job dem Arbeitgeber die Schwangerschaft. Beraterin Renneke: "Auch Mutterschaftsgesetze schützen nicht davor, Frauen im Job kalt zu stellen."

Nur jede fünfte Ratsuchende kommt mit ihrem Partner in die Beratung. Knapp ein Drittel der Ratsuchenden steht mit der Schwangerschaft ganz allein da, der Kindesvater lehnt ein gemeinsames Kind gänzlich ab.

Natürlich sprechen die Beraterinnen auch das Thema Verhütung an. Und auch hier zeigt sich: Möglichst sichere Verhütung wie eine Spirale z. B. für ca. 250 Euro scheitert oft am Geld. - bö

Zum Erhalt der Beratungsstelle benötigt Donum Vitae dringend Spenden auf das Konto 161 030 880 bei der Sparkasse Dortmund, BLZ 440 501 99.

Terminabsprachen für ein Beratungsgespräch unter Tel. 17 63 874.

Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 25. April 2006
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