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Schulzentrum Kirchlinde: Putzaktion gegen Rechts

Die Nazi-Aufkleber, mit denen die rechte Szene das Schulzentrum an der Bockenfelder Straße verschandelt hatte, fristeten ein kurzes Dasein:

Bei einer „Putzaktion gegen Rechts” entfernten Gymnasiasten sowie Real- und Hauptschüler das Propagandamaterial. 30 Jugendliche von Bert-Brecht-Gymnasium, Droste-Hülshoff-Realschule und Hauptschule Kirchlinde waren auf dem Gelände unterwegs – mit Spachteln, Eimern und Spülmitteln. Wenige Tage zuvor hatten Neonazis hier serienweise Aufkleber hinterlassen. Was die Schüler(innen) sich nicht bieten lassen wollten: „Die Welt können wir nicht verändern, aber unsere Schule”, sagt die 16-jährige Anna (BBG). Während Zahid (17), stellvertretender Schülersprecher des Gymnasiums, meint: „Wir müssen ein Zeichen setzen, sonst denken sie, dass sie hier Platz einnehmen können.” Und dass Nazis am Schulzentrum keinen Meter Raum gewinnen dürfen, unterstreicht auch die 16-jährige Realschülerin Svenja. Aus dem Geschichtsunterricht weiß sie: „Was im Nationalsozialismus passiert ist, hat Menschen entwürdigt.” Woran die Droste-Hülshoff-Realschule, seit einiger Zeit offiziell „Schule ohne Rassismus”, bereits mit mehreren vielfältigen Projekten erinnert hat – etwa mit der Aktion „Stolpersteine” sowie einer Dauerausstellung. „Die Schüler entwickeln viel Eigeninitiative”, betont Lehrerin Elke Gagon, die an der Realschule die AG gegen Rassismus leitet. Eine gleichnamige AG hat sich jetzt am Bert-Brecht-Gymnasium gegründet. Auch hier gebe es „großes Interesse”, so Sabine Schmidt-Strehlau, stellvertretende Schulleiterin. Und angesichts zahlreicher Aktivitäten gegen Neonazismus erhält das BBG im Mai ebenfalls den offiziellen Titel „Schule ohne Rassismus”. Insofern waren sich die Schülervertretungen über die „Putzaktion gegen Rechts” schnell einig. Die Kommunikation untereinander ging ganz fix – worauf die Hauptschule mit Lehrer Patrick Neubauer und einer 10-köpfigen Putzdelegation anrückte.

Quelle: WR vom 28.03.10

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