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Rettungsschirm gegen Kinderarmut

"Ein Konjunkturprogramm für die Armen in dieser Stadt ist es, was wir noch brauchen." Das sagte gestern Nachmittag Superintendent Paul-Gerhard Stamm beim Reinoldustag.

Der Stadtgottesdienst widmete sich - einmal mehr - dem Thema Kinderarmut. Kinderarmut, das sei für Ihn ein Thema, "das wir am liebsten in Ihre Herzen einbrennen würden", formulierte Stamm im Beisein des OB und zahlreicher weiterer Vertreter der Stadtspitze. Es sei ihm ein Herzensanliegen.

"Die ärmsten Familien in unserer Stadt brauchen dringend einen kleinen Teil des Rettungsschirms, der jetzt so großzügig den Banken aufgespannt wird", erklärte der Superintendent weiter.

Schulspeisung unverzichtbar

Positiv sei in diesem Zusammenhang, dass die Stadt das Problem im "Sozialstrukturatlas" und im "Bericht zur sozialen Lage" erkannt und öffentlich gemacht habe.

"Segen für die Stadt - Beten für die Stadt" - unter dieser Überschrift empfangen die katholische und die evangelische Kirche jedes Jahr beim traditionellen Reinoldustag Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Stamm erinnerte an den Kindergipfel mit 500 Teilnehmern im Haus Villigst. Dort sei der Teufelskreis der Armut thematisiert worden. "Arme Kinder sind nicht so gut in der Schule. Sie haben nicht die richtigen Schulsachen, und die Eltern können ihnen nicht bei den Hausaufgaben helfen", gab Stamm wieder.

"Und wenn Dein Kind Dich morgen fragt", hielt der Superintendent in seiner Predigt vor. Dann nämlich, wenn es erwachsen ist. Und dann komme zwangsläufig die Frage, was jeder Einzelne gegen die Armut unternommen habe.

VKK-Vorstandsvorsitzender Jürgen Lembke wies beim anschließenden Empfang auf die Mittagessenversorgung für Schulkinder durch die Kirchengemeinden hin. Das seien "Beispiele praktischer Solidarität". Lembke meinte aber, dass dies "keine dauerhaften Lösungen" sein könnten. Wie groß das Thema Armut in unserer Stadt sei, zeige, dass tausende Bürger auf die "Tafel" angewiesen seien.

Quelle: WR vom 16.01.09

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