Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Institutionen / Verbände in Dortmund Projekt für junge Fußballfans soll über Rechtsextremismus aufklären

Projekt für junge Fußballfans soll über Rechtsextremismus aufklären

Der Enthusiasmus jugendlicher Fußballfans sprudelt schon mal über - in Gewalttätigkeit und unbedachte, rechtsextreme Äußerungen. Um dieser Tendenz entgegen zu wirken, hat das Fan-Projekt Dortmund gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt sowie dem BVB unter dem Motto "100 Jahre - 100 Klassen: Wir schauen hin" ein besonderes Konzept entwickelt.

Die Leidenschaft jugendlicher Fußballfans ist bei den Bundesligavereinen gern gesehen. Die Kehrseite, die in den letzten zwei Jahren offenbar wurde: Die 14- bis 16-Jährigen neigen dazu, über die Stränge zu schlagen, gewalttätig zu werden und durch rechtsextreme Äußerungen aufzufallen.

"In jeder Stadt mit einem Bundesligaverein ist inzwischen das berüchtigte U-Bahn-Lied bekannt, ein Schmähgesang, in dem Anhängern des jeweils gegnerischen Vereins mit der Deportation nach Auschwitz zynisch gedroht wird", sagte am Freitag Thilo Danielsmeyer vom Fan-Projekt Dortmund. Vor allem die jungen Fans halten diese Art von Liedern und Texten für harmlosen Scherze, kennen die Zusammenhänge nicht.

Mit Konzept "100 Jahre - 100 Klassen: Wir schauen hin" sensibilisiere

Im Jubiläumsjahr des BVB (100 Jahre) haben die Beteiligten, das Fan-Projekt Dortmund gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt sowie dem BVB, ein Konzept entwickelt, von dem sie sich nachhaltige Wirkung versprechen, um Jungen und Mädchen für das Thema zu sensibilisieren.

Sie sollen dem Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und dem Antisemitismus keine zweite Chance zu geben: Die Schüler werden in einem Film mit dem Schicksal des deutschen Fußball-Nationalspielers Julius Hirsch konfrontiert, der in einem Sonderzug 1944 nach Auschwitz transportiert und dort getötet wurde.

Klassen verbringen einen Tag im BVB-Lernzentrum

Mit ihrem Vorhaben möchten die Organisatoren 100 Schulen im Stadtgebiet erreichen: Jeweils in Klassenstärke werden die Schüler einen Tag im BVB-Lernzentrum verbringen: "Neben dem Unterricht, in dem sich die Schüler über Alltagsrassismus austauschen, stehen eine Stadionführung und der Besuch des Borusseums auf dem Programm", stellt Oliver Gernhardt (Jugendamt) fest.

Quelle: RN vom 30.01.09

Artikelaktionen